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Nerven versagen vor dem Tor

FCG mit unglücklichem Remis »auf Schalke« - Stratos sprachlos

Von Sebastian Bauer
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Gelsenkirchen (WB).
Wer die dicken Chancen nicht nutzt, wird am Ende bestraft. Diese bittere Fußballweisheit musste gestern der FC Gütersloh 2000 erfahren. Und die Bestrafung nach dem 1:1 (1:1) bei Schalke 04 II fiel nicht gerade mild aus, könnte das Remis doch den endgültigen Abschied aus der Oberliga-Spitzengruppe bedeuten.

Hätten die FCG-Kicker im Gelsenkirchener Stadion ihre unzähligen Chancen dagegen genutzt, wäre der Abstand zur Tabellenspitze deutlich verringert worden, weil auch der Oberliga-Zweite Lippstadt 3:0 in Rheine patzte. Doch die Elf von Trainer Thomas Stratos nutzte diesen Satzball nicht: »Das war heute nur ärgerlich. Mehr gibt es dazu eigentlich gar nicht zu sagen«, so ein sprachloser Gütersloher Coach nach der Begegnung.
Dabei begann das Team von der Dalke durchaus schwungvoll, hatte schon nach neun Minuten die erste dicke Möglichkeit durch einen Kopfball von Christian Bienemann nach einer Flanke von Salvatore Rogoli.
Schon diese erste Nachlässigkeit wurde dann durch einen Sonntagsschuss von Schalkes Jakob Dallevedove (20.) bitter bestraft. 1:0 für die Ruhrpott-Elf!
Von Resignation bei der Stratos-Truppe jedoch keine Spur. Vor allem der überzeugend aufspielende Neuzugang Rogoli trieb die FCG-Offensive unentwegt nach vorne. Für diesen Einsatz wurde der kleine »Wirbelwind« in der 29. Minute belohnt - nach einem Pass des zweiten Neuen, Christian Knappmann, schiebt Rogoli aus kurzer Distanz problemlos ein. Es sollte auch schon die letzte spannende Strafraumszene des ersten Durchgangs sein. Verdienter Halbzeitstand: 1:1.
Mit großem Elan starteten die Gäste auch gleich in die zweiten 45 Minuten. Schon sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff stand Knappmann, diesmal nach einem Pass von Rogoli, allein vor dem Schalker Gehäuse und ballerte das Leder aus fünf Metern nur an den Pfosten. »Solche Tore müssen wir machen, um weiter oben dran zu bleiben. Das ist keine Frage«, verstand Stratos nach der vergebenen Chance die Welt nicht mehr.
Und seine Spieler trieben den Adrenalinspiegel des Trainers noch einige Male nach oben. So scheiterte Rogoli zweimal aus kurzer Distanz (71./83.). Das gleiche schaffte Christian Bienemann (nach Pass von Knappmann), als er in der 86. Minute allein aufs Tor zulief, den Ball aber unbedrängt rechts vorbei schob.
»Die drei Punkte hier mussten wir heute holen. Jetzt müssen wir positiv nach vorne schauen und schon das nächste Spiel gewinnen«, so der starke Debütant Rogoli. Der hätte sich gewünscht, »dass ich heute kein Tor mache, wir dafür aber gewinnen.«
Bei allem Unglück über die zwei verlorenen Punkte fand Stratos am Ende sogar noch einiges Positives zu der »Unglücks«-Partie: »Unsere Neuzugänge haben super miteinander harmoniert. Das sieht man daran, dass die Torchancen keine Zufallsprodukte, sondern gut herausgespielt waren.«

Artikel vom 05.02.2007