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Straßen auf die Spur kommen

Neues Heft zur Brakeler Stadtgeschichte: Wege erhalten erst seit 1901 einen Namen

Von Frederik Becker
Brakel (WB). Jeder Brakeler kann der Geschichte »seiner« Straße auf den Grund gehen: Der »Arbeitskreis Stadtgeschichte« hat ein informatives Heft über die Brakeler Straßenzüge herausgebracht.

Die Geschichte der Brakeler Straßennamen beginnt im Jahr 1901, als der damalige Bürgermeister Julius Koberg erstmals 31 Straßenschilder bestellte. Zuvor wurden nur Nummern für die Häuser vergeben. Ein Jahrhundert lang sind so bis heute immer wieder neue Straßen angelegt, umbenannt und entfernt worden.
Heute nehmen die meisten Anwohner Straßennamen wie »Schoppenstiel«, »Ennebudiek« und »Suckenberg« meist ganz unbewusst wahr, ohne sich über die Hintergründe klar zu werden. Welche Persönlichkeiten stellen Ruprecht Ewald, Beda Kleinschmidt, Rudolphi oder Richard Knoch dar? Das vom Heimat- und Museumsverein Brakel herausgegebene Heft bietet ein umfangreiches und gründlich recherchiertes Nachschlagewerk zu allen Straßennamen der Nethestadt. Es ist der zwanzigste Teil der »Brakeler Schriftenreihe« und wurde von den Brakeler Firmen FSB und der Becker KG finanziell unterstützt.
Die 14 Teilnehmer des Volkshochschulkurses »Arbeitskreis Stadtgeschichte« um Leiter Bernd Zymner zogen alte Quellen und Fotos, Umrisse aus dem Kreisarchiv sowie fachliche Sekundärliteratur heran, um allen Straßennamen so detailliert und wissenschaftlich fundiert wie möglich auf den Grund zu gehen.
Auch die Entwicklung der Brakeler Straßennamen vom Mittelalter bis heute und die Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens Brakel zeichnet das Heft nach. Bürgermeister Friedhelm Spieker lobte das Buch und die Kursteilnehmer, die dazu beigetragen hätten, »aktiv die Stadtgeschichte zu erhalten«. Bernd Zymner vermutete, dass die Stadt Brakel die einzige Stadt mit einer derartigen Dokumentation im Hochstift sei.
 Das WESTFALEN-BLATT begleitete die Arbeit des VHS-Arbeitskreises Stadtgeschichte mit der Exklusiv-Serie »Meine Straße« über Monate. Die Resonanz in Brakel und den anderen Städten im Kreis war enorm und sehr positiv.
Und auch wenn die Arbeit des Kurses nun in Buchform erschienen ist, möchten die Autoren nicht auf Rückfragen und Ergänzungen aus der Brakeler Bevölkerung verzichten. »Neue Erkenntnisse können dann hoffentlich in eine zweite Auflage mit einfließen«, so Bernd Zymner. Einen Fehler hat man bereits gefunden: »Eine Straße wurde zwar im Bauplan angelegt, wurde aber nie realisiert«, wie Zymner zugab. »Wer den Fehler als Erster findet, kann sich bei uns melden und bekommt ein Gratisexemplar!« Für alle anderen ist das Heft für fünf Euro unter anderem in den Buchhandlungen Schröder und Göhausen in Brakel sowie in der Annen-Apotheke zu erwerben. Es ist zudem möglich, das Heft über die ISBN-Nummer 3-926971-04-5 zu bestellen.

Artikel vom 05.02.2007