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Damit Experten
richtig beraten

Projektstart im Technologiezentrum

Von Hanne Reimer
Lichtenau (WV). »Altes Haus - attraktiv für die Zukunft«, kurz AHA: So lautet der Titel eines ungewöhnlichen Gemeinschaftsprojektes für das gestern im Lichtenauer Technologiezentrum der Startschuss fiel.

18 000 Häuser sind nach Schätzungen im Kreis akut sanierungsbedürftig, verschwenden beispielsweise Energie durch unmoderne Heizungen oder sind zu schlecht isoliert. Viel zu tun also für Handwerker und Planer. Doch etwa zwei Drittel von ihnen, so schätzt Günter Voß, Geschäftsführer des Institutes für energetische Gebäudesanierung Lichtenau (IGL), sind nicht gut genug qualifiziert, um Hausbesitzer in Bezug auf Energieeffizienz und die Nutzung alternativer Energiequellen optimal zu beraten.
Hier setzt AHA an, ein Gemeinschaftsprojekt von IGL und der EU-Initiative »Leader +«, ein Födertopf aus dem seit 2002 bereits zahlreiche, ganz unterschiedliche Maßnahmen im Bürener Land zu jeweils 50 Prozent finanziert worden sind. Ausgestattet mit 120 000 Euro (getragen jeweils zur Hälfte von beiden Partnern) bietet AHA künftig einmal im Monat ein kostenloses Seminar oder eine Info-Veranstaltung an.
Zielgruppe, so Voß, seien zwar vor allem Handwerker und Planer, doch auch interessierte Hausbesitzer, die Investitionen planen, seien willkommen. Der Themenbogen soll dabei weit gespannt sein. Neben Informationen über moderne Anlagen zum Heizen oder zur Stromgewinnung werde es unter anderem auch um die günstige Beschaffung von Finanzierungsmitteln gehen, und auch ästhetische Aspekte sollen ein Rolle spielen.
Die Sanierung von Altbauten, so Voß« Schätzung, werde das heimische Handwerk in der Zukunft deutlich stärker beschäftigen als Neubauten, die nur zehn Prozent des Auftragsvolumens ausmachten. Mehr als bisher, ist auch Lichtenaus Bürgermeister Karl-Heinz Wange überzeugt, werde dabei von den Kunden gewerkeübergreifende Beratung und Planung erwartet.
Als einer der Referenten bei der AHA-Auftaktveranstaltung betonte gestern Thorsten Mertens, Vorstand des Spar- und Bauvereins, dass die explodierenden Nebenkosten viele Mieter an den Rand ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit trieben. Daher sei das Thema Sanierung, um Energie einzuparen, auch für sein Unternehmen, das mehr als 200 000 Quadratmeter Wohnfläche vermietet, von großer Bedeutung.

Artikel vom 03.02.2007