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Wohnraum erfüllt viele Wünsche

Im Mühlenweg 36 bis 50 weicht der 60er-Jahre-Mief einer modernen Architektur

Von Kerstin Sewöster
Lenzinghausen (SN). Im Mühlenweg erinnert bald nichts mehr an 60-er-Jahre-Mief: Die Bau- und Siedlungsgenossenschaft (B&S) saniert ihre Siedlung in Lenzinghausen. Zwei der insgesamt acht Gebäude wurden abgerissen, sechs Häuser grundlegend saniert. Der Neubau von vier Wohnkomplexen soll in acht Wochen beginnen, wie Architekt Florian Ohmes von der B&S erklärt.

»Das ist für Spenge ein sehr ehrgeiziges Projekt«, betont Ohmes. Etwa 2,5 bis drei Millionen Euro fließen in die Sanierung der Siedlung aus den 60-er Jahren, die »einfach nicht mehr dem zeitgemäßen Standard entsprach«, wie Ohmes auf Anfrage der SPENGER NACHRICHTEN sagt.
Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Zwei Häuser sind nahezu fertig, die Wohnungen zum Teil schon wieder bewohnt. Zwei der Häuser sind in Arbeit. Insgesamt sollen auf dem Komplex im Mühlenweg 45 Wohnungen entstehen, die meisten der derzeitigen Mieter ziehen nach den Bauarbeiten wieder ein.
Doch die B&S, die ihren Sitz in Bünde hat, will mehr als alten Wohnraum aufhübschen. Es sollen verschiedene Bedürfnisse nach Wohnraum gedeckt werden. Gedacht wird zum Beispiel an barrierefreie Zugänge zu Erdgeschosswohnungen. Zwei übereinanderliegende Wohnungen werden durch eine Treppe verbunden und bieten so Platz für eine kinderreiche Familie.
Einziehen soll am Mühlenweg auch eine Senioren-Hausgemeinschaft. Dabei kooperiert die B&S mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), die bereits in Löhne-Mennighüffen diese neue Wohnform für ältere Menschen anbietet. Zwei der Neubauten verfügen über ein gemeinsames Obergeschoss, das Raum für acht Senioren bietet. »Das Angebot richtet sich an leicht demente Menschen«, erläutert Andreas Zels, Geschäftsführer AWO Service und Abteilungsleiter Altenpflege.
Betreut oder besser angeleitet bei ihrem täglichen Tun werden sie tagsüber von Präsenzkräften. Angestrebt werde eine Atmosphäre wie in einer Großfamilie. Leicht an Demenz erkrankte Menschen benötigten eher Begleitung als Pflege, könnten aber aufgrund ihrer Krankheit oftmals nicht mehr alleine leben. Für Zels sind die Hausgemeinschaften eine bessere Alternative zur stationären Unterbringung. Für die Pflege steht entsprechendes Fachpersonal der AWO bereit. Da am Mühlenweg nur eine Hausgemeinschaft entsteht - in Löhne-Mennighüffen sind es drei - kann sich Zels vorstellen, dass die AWO-Angestellten bei Bedarf auch Ansprechpartner für die übrigen Bewohner der Siedlung sein können. Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme und zum Kennenlernen bietet ein Gruppenraum im Erdgeschoss dieses Komplexes.
Auch der Außenbereich soll viele Möglichkeiten zum Austausch bieten.Geplant sind ein Spielplatz für Kleinkinder, ein Spielplatz für Erwachsene, ein Bolz- und ein Nachbarschaftsplatz.
Nach dem erfolgreichen Start der Hausgemeinschaften in Löhne will die AWO neben Lenzinghausen 2008 auch in Bünde eine Hausgemeinschaft errichten.

Artikel vom 03.02.2007