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»Ein Arbeitskampf wäre das Letzte«

Airbus-Chef Deutschland ruft Mitarbeiter zur Besonnenheit auf

Hamburg (dpa). Airbus-Deutschlandchef Gerhard Puttfarcken hat die Mitarbeiter vor ihren heutigen Protestaktionen gegen befürchtete Arbeitsplatzverluste zur Besonnenheit aufgerufen.

»Ein Arbeitskampf wäre so ziemlich das Letzte, was Airbus gebrauchen kann - angesichts der vollen Auftragsbücher und der ehrgeizigen Produktionshochläufe«. Heute wollen tausende Airbus-Beschäftigte an vier der sieben deutschen Airbus-Standorte gegen die Sparpläne des Sanierungsprogramms »Power8« demonstrieren. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) fordert ein Mitspracherecht der Bundesregierung bei der Sanierung der EADS-Tochter, die durch Produktionsprobleme beim Riesenjet A380 in die Krise geraten ist.
Der Mutterkonzern EADS schweigt indes weiter zu den Einzelheiten der Umstrukturierungs- und Sanierungspläne. Politiker bestätigten gestern, dass EADS-Co-Chef Thomas Enders in Berlin Anfang der Woche vom Wegfall von bis zu 10000 Arbeitsplätzen gesprochen habe. Das Unternehmen beharrt dagegen darauf, Enders habe von Spekulationen geredet. Andererseits bekräftigte EADS: »Es wird und muss harte Einschnitte geben, diese begründen sich schon aus der Situation des Unternehmens.«
Die Airbus-Betriebsräte befürchten durch das Sparprogramm Nachteile für die deutschen Standorte und sehen langfristig 5000 bis 8000 Arbeitsplätze in Gefahr. Airbus beschäftigt in Deutschland 23000 Mitarbeiter sowie etwa 6300 Zeitarbeitskräfte.

Artikel vom 02.02.2007