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E.ON heizt den
Wettbewerb an

Gas und Strom fünf Prozent billiger

Köln (dpa). Der Energiekonzern E.ON hat mit einer neuen Vertriebsgesellschaft den ersten bundesweiten Anbieter für Strom und Gas ins Rennen geschickt und will damit für Bewegung an der Preisfront sorgen.
Mit dem neuen Angebot, das im Schnitt um 5 bis 6 Prozent günstiger sein soll als der Standardtarif der örtlichen Versorger, will das Unternehmen wechselbereite Kunden gewinnen, sagte die Geschäftsführerin der neuen »E wie einfach Strom & Gas GmbH«, Marie-Luise Wolff, gestern zum Startschuss der E.ON-Tochter in Köln.
Mit der Gründung des Unternehmens dringt E.ON damit zum ersten Mal in Versorgungsgebiete ein, in denen das Unternehmen bislang nicht vertreten war. Die Gesellschaft betrete Neuland und sei auf die Kooperation aller deutschen Netzbetreiber angewiesen.
Bei den Preisen liege »E wie einfach« beim Strom einen Cent pro Kilowattstunde und beim Gas zwei Cent pro Kubikmeter unter dem Standardtarif des örtlichen Grundversorgers, sagte Wolf. Darüber hinaus werde eine Preisobergrenze für zwei Jahre beim Strom und für ein Jahr beim Gas garantiert. In dieser Zeit verpflichte sich das Unternehmen, die Preise nicht über das Niveau bei Vertragsabschluss anzuheben, selbst wenn die örtlichen Anbieter ihre Tarife erhöhen. Senken diese Unternehmen die Preise, gehe »E wie einfach« diesen Schritt mit.
Verbraucherschützer und das Kartellamt hatten im Vorfeld die E.ON-Pläne für den bundesweiten Vertrieb begrüßt. Vor allem für Kunden in Regionen mit hohen Preisen könnte sich das neue Angebot lohnen, hieß es. Andere wiesen darauf hin, dass der eigentliche Schlüssel für einen funktionierenden Wettbewerb der Zugang zu den Gasimporten sei. Dieser wird in Deutschland durch Unternehmen wie E.ON, Ruhrgas und Wingas kontrolliert.
Vor dem Hintergrund des großen Potenzials wechselwilliger Strom- und Gaskunden rechne sich »E wie einfach« gute Chancen aus, in beiden Märkten Fuß zu fassen. So sollen 60 Prozent der Stromkunden und 99 Prozent der Gaskunden bisher weder ihren Anbieter noch ihren Tarif gewechsel haben. Der E.ON-Rivale RWE hatte unlängst ebenfalls angekündigt, in den bundesweiten Gasvertrieb einzusteigen.

Artikel vom 02.02.2007