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Polizei sucht den Katzenkiller

Vier tote Tiere in Bad Lippspringe - Drei werden vermisst - Belohnung

Von Hubertus Hartmann
Bad Lippspringe (WV). Katzenliebhaber in Bad Lippspringe bangen um ihre Samtpfoten. Ein Tierquäler trachtet ihnen nach dem Leben. Die Polizei ermittelt.

Das Neubaugebiet »In der Masch« - hier leben viele junge Familien, etliche halten eine oder gar mehrere Katzen. Was einem unbekannten Katzenhasser offenbar nicht gefällt. Die mysteriöse Mordserie begann Ende der 1990er Jahre. Drei Hauskatzen starben damals durch Gift.
Auch Mischka, der junge Kater Alexandra und Thomas von Zagorskis fraß von dem Gift. Er hatte Glück und überlebte. Lange Zeit war Ruhe, bevor der Täter - wie damals berichtet - im Frühjahr vergangenen Jahres wieder zuschlug. Erneut wurden drei Katzen vergiftet. Jerry, den dreijährigen Kater von Zagorskis Nachbarn, traf es als ersten. Eine Tierärztin diagnostizierte Rattengift. Jerry erwies sich als zäher Bursche und kam durch. Mischka war der nächste. »Er lag plötzlich apathisch in seinem Körbchen und hatte anscheinend einen Blutsturz«, erzählt sein Frauchen. Mischkas Hausgenosse, der vierjährige Freddy, blieb von den hinterhältigen Giftattacken auch nicht verschont. Tagelang rangen beide Kater mit dem Tod, kamen aber wieder auf die Beine.
Das Katzenglück der von Zagorskis währte indes nur wenige Monate. Kater Freddy ist seit dem 24. November 2006 spurlos verschwunden. Mischka schleppte sich am 12. Januar dieses Jahres mit schwersten Verletzungen, die anscheinend von Schlägen stammten, ins Haus. Nach furchtbarem Todeskampf starb er zwei Tage später in einer großen Blutlache.
Eine weitere Katze von nebenan wird seit drei Wochen vermisst, der junge Oskar, ebenfalls aus der Nachbarschaft, wurde vor wenigen Tagen zum letzten Mal gesehen. »Zwei getötete und drei verschwundene Katzen aus vier nebeneinander liegenden Häusern in einem Zeitraum von nur sieben Wochen - das ist doch kein Zufall«, glaubt Thomas von Zagorski. Er hat gestern für Hinweise, die zur Ermittlung des Katzenmörders führen, 250 Euro Belohnung ausgesetzt.
Auch die Polizei nimmt die Angelegenheit sehr ernst. »Menschen, die zu derartigen Taten fähig sind, schrecken auch vor anderen Verbrechen nicht zurück«, habe einer der Beamten bei der Anzeigenaufnahme gemeint.
Polizei-Sprecher Michael Biermann berichtete gestern von einer weiteren Strafanzeige: »Wir haben in Bad Lippspringe inzwischen vier tote und drei vermisste Katzen.«
Die Bad Lippspringer Katzenfreunde hoffen inständig, dass die Polizei dem gemeinen Tierquäler das Handwerk legen kann.
Angeblich hat jemand aus der Siedlung schon mehrere Katzenbesitzer bedroht. »Ich stecke alle Katzen in einen Sack und schlage drauf, bis sie tot sind«, soll dieser Zeitgenosse verkündet haben. Einen konkreten Tatverdacht gibt es bislang jedoch nicht.
Trotz ihrer traurigen Erfahrungen wollen sich Thomas und Alexandra von Zagorski einen neuen »Stubentiger« zulegen. Aber der soll dann keinen Freigang mehr bekommen und muss im Haus bleiben. Zumindest so lange, bis der Täter gefasst ist.

Artikel vom 03.02.2007