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»NRW-Sportschule ist nicht mehr zeitgemäß«

Grüne lehnen Angebot an Paderborn ab


Paderborn (WV). Das Thema »NRW-Sportschule in Paderborn« steht am Donnerstag, 8. Februar, auf der Tagesordnung im Schulausschuss der Stadt (17 Uhr, Dionysiusschule Elsen). Die NRW-Landesregierung will landesweit bis zu fünf Gymnasien oder Gesamtschulen zu Sportschule machen, um damit den Hochleistungssport zu fördern. Die Sporttalente einer Region sollen in drei Klassen je Jahrgang aufgenommen werden, wobei auswärtige Kinder und Jugendliche in einem Internat unterzubringen sind. In Paderborn zeigen die Friedrich-von-Spee-Gesamtschule und das Reismann-Gymnasium Interesse.
Kritisch beurteilt wird die Einrichtung einer solchen Sportschule mit Internat in Paderborn von der Fraktion der Grünen. Nach Ansicht von Ratsherr Mathias Hornberger lässt die Landesregierung mit der Idee die Kommunen im Stich. »Die Ressourcen, die das Land zur Verfügung stellen will, sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein«, so der sportpolitische Sprecher der Grünen. Viele Fragen zur Finanzierung und den Folgekosten sowie zur Schullandschaft und Sportförderung blieben offen.
»Die Sportstadt Paderborn ist mit zahlreichen erfolgreichen Schul- und Vereinsprojekten im Bereich der Nachwuchsförderung im Sport bestens aufgestellt«, so Hornberger. Landesweit würden zum Beispiel die Vielseitigkeitssicherung des Vereins »Pro Leistungssport«, die Talentoffensive der Paderborner Baskets und das sportbetonte Reismann-Gymnasium gelobt und ausgezeichnet. Viele dieser Maßnahmen könnten mit der Einrichtung einer NRW-Sportschule nicht mehr in dieser Form weitergeführt werden, warnt Hornberger. »Ob es für die persönliche, schulische und sportliche Entwicklung sinnvoll ist, Kinder ab elf Jahren aus ihrem familiären Umfeld heraus zu nehmen und in ein Sport-Internat zu stecken, bezweifeln wir sehr.« Das NRW-Modell sein einfach nicht zeitgemäß, meint der Grünen-Sprecher.

Artikel vom 05.02.2007