02.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lieber eine Grünfläche
als noch ein Supermarkt

Seelenlose Kulissse wie in vielen Städten


Den Bau eines neuen Supermarktes in Bad Lipsppringe kritisiert diese Leserin:

Vielseitig sind die Bemühungen maßgeblicher politischer Organe der Stadt Bad Lippspringe um die Erhaltung als heilklimatischer Kurort wie Sanierung der ansässigen Kliniken, Strukturierung des Verkehrs und andere Wege, um den Ort für Besucher attraktiv zu gestalten. Sogar um die Luftqualität wird sich zunehmend Gedanken gemacht, siehe Kohlendioxyd-Messungen in der Detmolderstrasse und an anderen Orten, Protest gegen die Einrichtung der MVA Mönkeloh. Der Erfolg in Hinblick auf den Erhalt des Bades bleibt abzuwarten.
Umso erstaunlicher ist der neue städtebauliche Plan, an der Stelle der ehemaligen VW-Vertretung Thiel nun einen weiteren Supermarkt zuzulassen unter der Maßgabe einer wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung. Einige Meter weiter befinden sich zwei weitere Großmärkte, die leicht erreichbar sind und umfassend versorgen. Falls man sich um Senioren Gedanken gemacht haben sollte, sind Supermärkte geplanter Art für sie wenig praktisch, da immer mit weiten Wegen verbunden. Auf der anderen Seite handelt es sich um eine weitere architektonische Verwüstung im 70ger Jahre Stil, die bereits überwunden schien, jetzt wohl aber fröhliche Urständ feiert. So wird dem Stadtbild ein neuer Aspekt der Verschandelung hinzugefügt anstatt eine Erweiterung von Grünfläche im Bereich der Detmolder Straße zuzulassen, was sich durchaus positiv auf diesen Stadtbezirk auswirken würde.
Vom alten Bad Lippspringe wurde viel zerstört, wie es Fotografien des Heimatvereins zeigen. Dieser Verlust von Atmosphäre macht sich in negativen Kommentaren und sinkenden Gastzahlen durchaus bemerkbar. Denn gerade während einer notwendigen körperlichen aber auch oft seelischen Rehabilitation ist eine angenehme Umgebung stimulierend. Was aber findet der Gast in Bad Lippspringe? Eine vielfach seelenlose Kulisse wie in vielen Städten der Bundesrepublik.
Nun soll dem eine weitere Einheit hinzugefügt werden. Wäre es nicht einmal mutig gewesen, etwas unbebaut zu lassen nach dem Abriss der Geschäftsräume? Es kann ein Punkt zum Verweilen entstehen (zum Beispiel für Senioren) - ein grüner Punkt in der Betonlandschaft. Eine solche Handlungsweise erfordert allerdings das Engagement von Verhandlungen mit der Firmenguppe zur Bereitstellung des Geländes.
Dr. MAGDALENE RÜTHER
Bungalowpark 52
Schlangen

Artikel vom 02.02.2007