02.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schöne Kurstadt verliert
immer mehr ihre Identität

Kritik am Abriss eines Hauses an der Ruine


Zum geplanten Abriss eines Hauses in der Nähe der Bad Lippspringer Burgruine meint diese Leserin nachdem WV-Bericht vom 27. Januar »Beim Abriss wird auf Bodenschätze geachtet«:

Wie in Ihrer Zeitung berichtet, soll das kleine Haus Burgstraße 11a - in Wirklichkeit und auf dem Foto ganz hübsch - abgerissen werden. Bad Lippspringer Bürgerinnen und Bürger sollten es sich umgehend ansehen und sich vorstellen, wie es aussehen würde, wenn es gepflegt wäre.
Was soll denn nach dem Abriss daraus werden? Ein Schotterplatz? Ähnlich wie der Schotterhügel für die Caravans gegenüber? Angeblich braucht man den Platz, damit genug Platz da ist für ein Planetarium. Die Millionen für Bau und Unterhalt stehen nun wirklich noch in den Sternen. Und Platz ist ja doch wohl reichlich da. Schließlich stand die große Asthma-Klinik zwischen Kongresshaus und Prinzenpalais. Auch die wurde einmal trotz Denkmalschutz bei Nacht und Nebel abgerissen.
Städtebaulich wird Lippspringe immer Vorstadt ähnlicher. Man kann kaum glauben, dass Lippspringe eine seit dem frühen Mittelalter gewachsene Struktur und 180 Jahre Badgeschichte hinter sich hat. Identität und Atmosphäre des Bades gehen weiterhin verloren.
Kultur und Natur sind unser Kapital und nichts davon darf leichtfertig verspielt werden. Glücklicherweise gibt es jetzt eine neue Entwicklung: Einige Bewerber für Kauf und Renovierung des Hauses. Das könnte annähernd 100 000 Euro bringen, Geld, das gut bei der Sanierung des Lehrschwimmbeckens eingesetzt werden könnte. Oder wenn man die Parkpalette zum Beispiel mit einem Dach versähe, gewänne man wieder Parkplätze und hätte einen Schandfleck weniger im Stadtbild.
Das Haus mit der großen Linde davor und den Efeu bewachsenen Bäumen im Bruchstein ummauerten Garten weckt Erinnerungen an Turm- und Torhaus - passt also genau in die Nähe der Burgruine!
ULRIKE KREWET
Mittelgraben 13a
Bad Lippspringe

Artikel vom 02.02.2007