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20-Euro-Blüten im Kreis unterwegs

Polizei mahnt zur Wachsamkeit

Paderborn (WV). Seit November 2006 tauchen im Kreis Paderborn, aber auch in den Nachbarkreisen, vermehrt gefälschte 20-Euro-Noten auf. Mehr als 20 »Blüten« hat die Paderborner Polizei bereits sichergestellt. Obwohl das Falschgeld auch für Laien leicht erkennbar ist, wechseln die Zwanziger häufig den Besitzer bis die Fälschung auffällt.
»Die Geldfälscher haben in diesem Fall offenbar auf ein Massenzahlungsmittel gesetzt, das auch an vielen Geschäftskassen nicht auf Echtheit geprüft wird«, erklärt Kriminaloberkommissar Detlef Schmigelski. Als Falschgeldexperte bei der Paderborner Polizei weiß Schmigelski, dass der 20-Euro-Schein derzeit als meistgefälschte Euronote gilt.
Die im Umlauf befindlichen Zwanziger-»Blüten« sind offenbar Farbkopien, bei denen die kriminellen Hersteller wenig Mühe aufgewandt haben, um die Sicherheitsmerkmale nachzuarbeiten. So ist der auf Echtnoten spiegelnde Hologrammstreifen rechts neben der großen Zahl 20 nur als graue Fläche erkennbar. Der ansonsten im Hologramm beim Kippen deutlich erkennbare Wechsel zwischen Wertzahl und Eurozeichen ist nicht vorhanden. Gegen Licht gehalten sind auf der Blüte keine Wasserzeichen erkennbar. Auch der Sicherheitsfaden ist lediglich aufgedruckt und - gegen Licht gehalten - durchsichtig. Dem gefälschten Geldschein fehlen ebenso sämtliche fühlbaren Reliefaufdrucke sowie die unter UV-Licht fluoreszierenden Zeichen.
»Die Fälschungsmerkmale sind auch beim schnellen Bezahlen erkennbar«, versichert Oberkommissar Schmigelski. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass sich jeder Besitzer einer »Blüte« strafbar macht, wenn er damit bezahlt, obwohl ihm die Fälschung aufgefallen ist. Falsche Geldnoten können bei Banken oder bei der Polizei abgegeben werden. »Jeder sollte beim Annehmen eines Euroscheins auf die Echtheit achten, denn ein Wertausgleich gegen echtes Geld findet weder bei der Bank noch bei der Polizei statt«, mahnt Schmigelski zur Wachsamkeit.
Um den Geldfälschern auf die Schlichte zu kommen, bittet die Polizei beim Bezahlen aufmerksam zu sein. Sollte eine »Blüte« später auffallen, ist es immer wichtig zu erfahren, wer den Schein weitergeben hat - möglicherweise war es der Fälscher selbst (Polizei: Ruf 05251/3060).

Artikel vom 02.02.2007