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Öko-Test findet giftigen Stoff

Maas stoppt Verkauf von belasteten Schlafanzügen


Gütersloh (mdel). Der Gütersloher Naturwaren-Versandhändler Maas musste 300 Mädchen-Schlafanzüge des Modells »Flowers eisblau-bunt« zurückrufen. Prüfer der Zeitschrift »Öko-Test« hatten in dem Kleidungsstück Spuren des giftigen Stoffs Pentachlorphenol (PCP) gefunden, das im Ausland zum Imprägnieren von schweren Stoffen verwendet wird und dessen Verwendung in Deutschland bereits seit dem Jahr 1989 verboten ist.
»Das Ergebnis ist eine Katastrophe für uns«, erklärte Firmenchef Reinhard Maas gestern dem WESTFALEN-BLATT. Er ließ den belasteten Mädchen-Schlafanzug umgehend aus dem Programm nehmen und unterrichtete die Käufer des Produkts. Wie der Stoff in die Schlafanzüge kam, ist dem Unternehmer ein Rätsel. Produziert wurden sie von einem deutschen Hersteller in Indien. »Dort wird zertifiziertes Baumwollgarn verwendet«, erklärt Maas. Er vermutet, dass der Transporteur die Schlafanzüge mit einem PCP-haltigen Mittel behandelt haben könnte. »Vielleicht lagerten auch in dem Schiffscontainer Produkte, die mit PCP bearbeitet wurden.« Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, will Maas seine Vertriebswege überprüfen. Nähere Aufschlüsse soll ein weiterer Test geben, den der Unternehmer bei einem unabhängigen Labor in Auftrag geben will.
Die Experten der Zeitschrift »Öko-Test« untersuchten 25 Kinder-Schlafanzüge und ermittelten in dem Modell »Flowers eisblau-bunt« eine Konzentration von acht Milligramm PCP pro Kilogramm. Zulässig sind fünf Milligramm pro Kilo. Grund zur Beunruhigung besteht für die Eltern wohl nicht. »Nach dem ersten Waschen sinkt das PCP auf den unbedenklichen Wert. Trotzdem darf so etwas nicht passieren«, sagt Reinhard Maas, der in seinem Unternehmen 100 Mitarbeiter beschäftigt. Um einen derartigen Fall in der Zukunft auszuschließen, will er die Kontrollen verschärfen.

Artikel vom 01.02.2007