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Kranke leben in
familiärer WG

Seniorenbeirat spricht über Demenz

Steinhagen (ran). Was ist noch normale Altersvergesslichkeit, was schon Demenz? Den Unterschied erläuterte Burkhard Kankowski vom Verein »Daheim« jetzt im Seniorenbeirat der Gemeinde.

Er erklärte, dass sich mit dem Alter das Gedächtnis verändere und es zu Störungen kommen könne. Man vergesse zunächst Kleinigkeiten, könne sich aber noch selbst korrigieren. Doch Altersvergesslichkeit könne schon eine Vorstufe der Demenz sein. Abnahme des Gedächtnisses, Veränderungen von Emotionen und Beeinträchtigung bei der Bewältigung von Alltagsdingen, all das seien Kriterien.
Daran erkrankte Menschen ziehen sich aus der Gegenwart zurück, isolieren sich von ihren Familien und vergessen sogar die eigenen Grundbedürfnisse. Ihre Betreuung ist also sehr schwierig. Der Verein »Daheim« hat deshalb ambulante Hausgemeinschaften zur Alternative von Pflegeheimen eingerichtet. In diesen Hausgemeinschaften gestalten die kleinen Gruppen von höchstens sieben Mitgliedern den Alltag wie in einer Familie. Solche Wohngemeinschaften gibt es schon sowohl in Halle als auch in Gütersloh. Ist eine solche Einrichtung auch in Steinhagen möglich? Bürgermeister Klaus Besser zeigte sich aufgeschlossen: »Darüber ist durchaus nachzudenken«
Zweiter Gast des Nachmittags war Nils Wend, der Geschäftsführer von »runa reisen« in Steinhagen. Er stellte seine Firma, die Reisen für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen als integrativen Urlaub anbietet, vor. Als Ziele des Unternehmens nannte er Qualität und Service, umfassende Beratung sowie die Betreuung vor, während und nach der Reise. »runa reisen« bietet Eventreisen, Städtereisen und Gruppenreisen an. Am Ende des Vortrags kam die Frage, wie man für Menschen mit verschiedenen Behinderungen eine gemeinsame Reise konzipieren könne. »Wir entwickeln schon im Voraus ein Bedarfskonzept, schauen also was der Einzelne an Betreuung benötigt«, so Nils Wend.
Erfreut zeigten sich die Teilnehmer über die Nachricht von Klaus Besser, die Gemeinde habe die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone für den Marktplatz beschlossen (wir berichteten am 26. Januar). Das hohe Tempo, das teilweise auf dem Marktplatz gefahren wird, hatten sie zuvor kritisiert.

Artikel vom 01.02.2007