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Über Tellerrand geschaut

Erster gemeinsamer SV-Tag von EGW und Gesamtschule


Werther (dh). »Ich dachte immer, Gymnasiasten sind eingebildet. Aber das ist gar nicht so«, sagt Kristian. Und auch Franziska muss zugeben: »Gesamtschüler sind gar nicht doof.« Die beiden Klassensprecher waren gestern beim ersten gemeinsamen SV-Tag der Böckstiegel-Gesamtschule und des Ev. Gymnasiums dabei.
Sich gegenseitig kennen lernen und Vorurteile abbauen - das war ein Ziel des gemeinsamen Projekttages der Schülervertretungen. Kristian und Franziska waren nicht die einzigen, bei denen das Ziel bereits nach der »ersten Halbzeit« erreicht war. Auch Chris findet: »Das kann man ruhig mal öfters machen.« Und Tabea pflichtet ihm bei: »Das war nur am Anfang komisch.«
Zum SV-Tag mit 48 Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis zehn hatten die SV-Lehrer Ingrid Witte und Uwe Petersen (Gesamtschule) sowie Olaf Wöhrmann und Susanne Meinhold (EGW) Gäste eingeladen: Spielpädagoge Ralf Brinkhoff und Deeskalationstrainer Volker Hensdiek haben mit den Schülern Kennenlern-Spiele gemacht und sie in Gruppenarbeit auf eine Talkshow vorbereitet. Ganz nach dem Vorbild von Bärbel Schäfer und Co. sollten die Schüler in verschiedene Rollen schlüpfen und zum Thema »Gewalt in unserer Schule« diskutieren. Die »Sendung« wurde gefilmt und als Unterrichtsmaterial für die Schulen auf CD gebrannt.
Bisher hatte jede weiterführende Schule in Werther ihren eigenen SV-Tag: Die Klassensprecher des Gymnasiums haben beispielsweise im Haus Ascheloh über die Schulhofgestaltung oder Nachhilfeprojekte diskutiert. Die Gesamtschüler haben sich im Blotenhof getroffen, um das Rauchproblem oder die Klassenraumgestaltung in Angriff zu nehmen.
»Warum sollten wir nicht mal gemeinsam Projekte in Angriff nehmen?«, fragten sich die SV-Lehrer beider Schulen und initiierten diese Premiere. Das »Beschnuppern« stand jetzt im Vordergrund. Doch für Olaf Wöhrmann und seine Kollegen sind in Zukunft weitere gemeinsame SV-Tage beispielsweise zur Planung gemeinsamer Sportveranstaltungen denkbar. »Es ist wichtig, dass die Schüler mal über den Tellerrand hinausschauen und verstehen, dass Gesamtschüler und Gymnasiasten viel gemeinsam haben«, betont Ingrid Witte. Und Klassensprecher seien da wichtige Multiplikatoren.

Artikel vom 01.02.2007