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Von der Wiege bis ins Alter

AWO möchte Begegnungszentrum zum Mehrgenerationenhaus erweitern

Hiddenhausen-Oetinghausen (HK). »Wir haben hier sehr gute Voraussetzungen«, sagt der Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Norbert Wellmann. Im vergangenen Jahr feierte die AWO das 20-jährige Bestehen des Begegnungszentrums Oetinghausen. Nach dem Willen des Wohlfahrtsverbandes soll demnächst aus dem Zentrum ein so genanntes Mehrgenerationenhaus werden.

Vor Ort informierte sich der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Spanier über die Planung.
»Das Begegnungszentrum ist heute schon ein Haus für alle Generationen«, sagt AWO-Kreisgeschäftsführer Günter Busse. »Die Aufnahme in die Förderung würde die Angebote erweitern und noch besser vernetzen«. Doch noch ist in Berlin nichts entschieden: Bislang haben fünf Organisationen im Kreis Herford einen Antrag auf Förderung eines Mehrgenerationenhaus gestellt - und nur ein Projekt pro Kreis kann den Zuschuss des Bundesfamilienministeriums erhalten.
Die Projektidee stammt von der Ministerin Ursula von der Leyen. Die Mehrgenerationenhäuser sollen familienorientierte Aktivitäten und Dienste für Jung und Alt bieten. Außerdem sollen sie das Miteinander der Generationen und die Hilfe zur Selbsthilfe fördern. Für einen Zeitraum von fünf Jahren unterstützt der Bund solche Projekte mit 40 000 Euro pro Jahr.
Nach Ansicht der AWO wäre Oetinghausen ein geeigneter Ort. »Von der Wiege bis ins hohe Alter kommen Leute hier hin«, erzählt Norbert Wellmann. In den Räumen sind unter anderem ein Kinderhort, eine Altentagesstätte und eine Senioren-Tagespflege. In direkter Nachbarschaft liegen ein Kindergarten und die Schule. Außerdem nutzen andere Vereine und Selbsthilfegruppen die Räume. Deswegen sei das Haus behindertengerecht ausgebaut.
Falls es mit dem Mehrgenerationenhaus klappt, will die AWO ihre örtlichen Angebote erweitern. »Wir könnten uns zum Beispiel sehr gut einen Leih-Oma-Service vorstellen, oder eine Börse für häusliche Dienstleistungen«, sagt Gisela Kucknat vom Familienbildungswerk der AWO. Außerdem soll das Beratungsangebot speziell für Eltern mit Kindern erweitert und ein offener Nachbarschaftstreff eingereichtet werden.
Wolfgang Spanier besucht derzeit mehrere Einrichtungen im Kreis Herford, die ins Förderprogramm wollen. Der SPD-Politiker sitzt im Bundesfamilienausschuss und ist Berichterstatter der SPD-Fraktion. »Die Entscheidung wird hoffentlich in Kürze fallen«, sagt der Abgeordnete.
Seiner Meinung nach erfülle die Begegnungsstätte in Oetinghausen die Vorsaussetzungen für eine Förderung. Die Entscheidung werde jedoch nicht im Ministerium oder von Politikern getroffen, betont Spanier, sondern von einer unabhängigen Auswahlkommission.

Artikel vom 01.02.2007