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Konfrontation
mit alten Zeiten

Gefühlvoll: »Nach der Hochzeit«

In einer der ärmsten Regionen Indiens arbeitet Jacob (Mads Mikkelsen) als Leiter eines von der Schließung bedrohten Waisenhauses. In dieser prekären Situation erhält er von Jorgen (Rolf Lassgård), einem dänischen Geschäftsmann, ein großzügiges Spendenangebot.

Dazu gibt es jedoch eine Bedingung: Er muss in die alte Heimat reisen und den Vertrag persönlich unterzeichnen. Beim ersten Treffen gibt sich der Mäzen jovial, aber uninteressiert, fordert Bedenkzeit und lädt Jacob derweil zur Hochzeit seiner Tochter Anna (Stine Fischer Christensen) ein. Plötzlich wird Jacob mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Zurück in Dänemark trifft Jacob auf seine Jugendliebe. Der Film »Nach der Hochzeit« spart nicht mit großen Gefühlen. Ein Melodram von Susanne Bier, die schon in »Open Hearts« und »Brothers - Zwischen Brüdern« bewies, wie subtil sie menschliche Emotionen zeigen kann, ohne in Kitsch abzugleiten. Auch hier überzeugt sie als feinfühlige Regisseurin, kann sich auf das gute Drehbuch, das sie erneut mit Anders Thomas Jensen geschrieben hat, und ein gutes Ensemble verlassen.

Artikel vom 01.02.2007