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Zeitreise durch die 100-jährige Geschichte

Volksbank Westerloh-Westerwiehe feiert Jubiläum

Von Axel Langer
Rietberg-Westerwiehe (WB). 46 Männer folgten am 27. Januar 1907 der Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und gründeten auf dem Hof Laumer-Born den Westerloher Spar- und Darlehenskassenverein. Auf den Tag genau 100 Jahre später erinnerte die heutige Volksbank Westerloh-Westerwiehe am Samstag an historischer Stätte an die Gründung und die wechselvolle Geschichte des Geldinstituts.

»Als damals die Geschäfte in einem kleinen Zimmer aufgenommen wurden, waren die Zeiten schwierig. In der ländlichen Bevölkerung herrschte große Not. Durch die Gründung von Genossenschaften für Bezug, Absatz und für Geldgeschäfte ergaben sich für die ländliche Bevölkerung erste gesicherte wirtschaftliche Möglichkeiten«, erinnerte Vorstandsmitglied Rudolf Hagenbrock in einer Zeitreise. Von 1907 bis 1924 waren die Geschäftsräume auf dem Hof Laumeyer-Born. Unter der Leitung von Rendant Josef Laumeyer konnte die Genossenschaft bereits nach fünf Jahren eine Bilanzsumme von 150 000 Reichsmark ausweisen. Aufgrund einer Erkrankung von Josef Laumeyer ruhten die Bankgeschäfte 1923 und 1924. Als neuer Rendant übernahm Heinrich Holtapel Ende 1924 die Geschäfte. Die Geschäftsräume wurden auf den Hof Holtapel-Nüske verlagert, wo sie bis 1968 blieben. Nach dem Staatsbankrott 1923 musste auch die heutige Volksbank Westerloh-Westerwiehe mit einem Startkapital von 364,60 Mark neu starten. »Schnell erhöhten sich die Einlagen, doch die Bankenkrise 1931 lähmte das Bankenwesen«, erläuterte Hagenbrock. Mit der Einführung der Deutschen Mark am 21. Juni 1948 verloren die Sparer zum zweiten Mal ihr Geld. Im Juni 1965 wurde die unbeschränkte Haftung der Mitglieder in eine beschränkte Haftung überführt. Im gleichen Jahr wechselte Heinrich Holtapel aus dem Amt des Rendanten in den Aufsichtsrat, sein Sohn Franz Holtpel übernahm das Amt. Am 1. April 1966 nahm der erste Auszubildende seine Tätigkeit bei der Bank auf: Hubert Altemeier ist noch heute als Filialleiter in Lippling für die Bank tätig. Im gleichen Jahr eröffnete die Bank ihre erste Geschäftsstelle in Westerwiehe. 1968 wurde die heutige Hauptstelle an der Schöninger Straße eingeweiht. 1970 kam die Geschäftsstelle in Lippling hinzu. 1982 wurde als vierte Geschäftsstelle die Filiale in Steinhorst gegründet. »Die Geschichte zeigt, dass die Volksbank Westerloh-Westerwiehe immer mutig voran geschritten ist«, unterstrich Alfons Hesse, Vorstandsmitglied der heute mehr als 2 900 Mitglieder und 46 Mitarbeiter zählenden Bank. Seit 1966 konnten 40 junge Bankkaufleute ausgebildet werden, von denen 27 noch heute bei der Bank tätig sind. »Ein wichtiger Beweis unserer Kontinuität«, so Hesse.

Artikel vom 31.01.2007