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Jedes sechste Auto fällt durch

TÜV-Station zieht Jahresbilanz

Versmold-Loxten (hj). 1300 von 7500 Fahrzeugen fielen im vergangenen Jahr bei der Hauptuntersuchung an der TÜV-Station in Versmold durch. Sie wiesen erhebliche Mängel auf und mussten repariert oder gewartet werden. Das geht aus der Statistik hervor, die der TÜV Nord für die Station im Industriegelände gestern vorstellte.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Immerhin 31,9 Prozent aller geprüften Fahrzeuge -Êvom Lkw über Pkw bis zum Zweirad -Êwiesen gar keine Mängel auf und fuhren im Top-Zustand an der TÜV-Station vor. Dennoch ist die Zahl der Autos mit geringen und erheblichen Mängeln nach Ansicht von Stationsleiter Klaus Schenke weiterhin zu hoch. »Viele Menschen sparen in Zeiten knapper Kassen scheinbar an der Wartung ihrer Autos«, sagt der amtlich anerkannte Sachverständige, dem gemeinsam mit seinem Kollegen Werner Schulke kein Mangel an Fahrzeugen entgeht. Daraus folge, so Schenke weiter, dass vor allem Autobesitzer ihre Fahrzeuge immer seltener in die Werkstatt lenken, anstatt einen Mangel sofort beseitigen zu lassen.
»Das kann im schlechtesten Fall auf Kosten der Sicherheit der Insassen gehen«, sagt Schenke. Denn erhebliche Mängel sind beispielsweise defekte Bremsen, abgefahrene Reifen oder Probleme mit dem Licht. »Mit ein wenig mehr Zeit für die Problembehandlung seines Autos kann man dieses Übel schnell beseitigen lassen.«
Der Trend zeigt sich aber auch landesweit. Im Marktgebiet des TÜV Nord ist die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln auf dem höchsten Stand seit 1998. Das hat ebenfalls die Auswertung aller Hauptuntersuchungen aus dem vergangenen Jahr ergeben. Demnach hat fast jedes fünfte Fahrzeug erhebliche Mängel (19 Prozent). Im vergangenen Jahr waren es noch 18,4 und vor fünf Jahren sogar nur 14,7 Prozent. »Wir liegen mit unseren 17,5 Prozent in etwa im Landesschnitt, der sich auf gut 18 Prozent beläuft«, sagt der TÜV-Fachmann aus Versmold. Jeden Bericht einer Hauptuntersuchung sendet er zur TÜV-Zentrale nach Hannover, wo dieser in die Statistik einfließt.
31,9 Prozent aller beim TÜV in Versmold kontrollierten Fahrzeuge wiesen 2006 keinen Mangel auf (2005: 28,7 Prozent). 50,5 Prozent (2005: 56,9) hatten nur geringe Mängel, wie beispielsweise eine defekte Glühlampe, ein kaputtes Scheibenwischerblatt oder einen abgelaufenen Verbandskasten. Fast jedes sechste Fahrzeug (Vorjahr: 14,4 Prozent) wies erhebliche Mängel auf. »Für solche Fahrzeuge dürfen wir keine Plakette ausgeben«, sagt Klaus Schenke. Die Mängel müssten innerhalb eines Monats beseitigt und das Fahrzeug dann erneut den TÜV-Prüfern vorgestellt werden. »Das schreibt das Gesetz vor.«

Artikel vom 31.01.2007