31.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Diemel KG
beantragt
Insolvenz

Tradition seit 1886


Paderborn (ka). Die traditionsreiche Firma Diemel Automobile (VW, Audi und Skoda) in Schloß Neuhaus hat am vergangenen Freitag Insolvenz angemeldet. Zum Insolvenzverwalter wurde die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Frank Kebekus aus Düsseldorf bestellt. Betroffen von der Insolvenz sind rund 40 Mitarbeiter.
Inhaber Peter Diemel bestätigte gestern auf Anfrage dieser Zeitung den Insolvenzantrag, machte aber gleichzeitig deutlich, dass man Wegen suche, das Unternehmen fort zu führen. »Wir sind natürlich weiterhin in vollem Umfang und mit komplettem Service für unsere Kunden da«, unterstreicht Diemel seine Bemühungen um eine Lösung. Die Mitarbeiter seien von der drohenden Insolvenz zwar geschockt, aber auch motiviert, dass man in Verbindung mit dem Insolvenzverwalter einen Neuanfang schaffen werde.
Schlossermeister Johann Diemel aus Allagen am Möhnesee startete 1886 mit einer Bau- und Kunstschlosserei in Paderborn. Um die Jahrhundertwende hatte das Unternehmen an der Konrad-Martin-Straße bereits 30 Beschäftigte. 1917 führten die Söhne Josef und Franz Diemel die Schlosserei weiter und begannen mit der Reparatur von Kraftfahrzeugen. 1927 übernahm Ludwig Diemel die Dixi-Vertretung und reparierte und verkaufte von diesem Zeitpunkt an nur noch Kraftfahrzeuge. Nach 1945 lag der Betrieb in Schutt und Asche. Ludwig Diemel mietete in der Bahnhofstraße Räume an, wo die Reparatur von Vorkriegsautos fortgeführt wurde. Ab 1949 wurden Autos der Marke Borgward verkauft. Am 1. Februar 1962 wurde Diemel VW-Vertragswerkstatt. An der Marienloher Straße fand man schließlich einen neuen Standort für Werkstatt, Ersatzteillager und Ausstellungsraum.
In dritter Generation übernahm 1975 Josef Diemel den Betrieb, nach dessen Tod 1998 trat sein Sohn Peter ins Unternehmen ein.

Artikel vom 31.01.2007