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»Landwirte brauchen Hilfe der Politik«

Generalsekretär des Bauernverbandes und EU-Parlamentarier sind Gäste auf Kreisverbandstag

Altkreis Halle (WB). Adalbert Kienle, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), und Friedrich-Wilhelm Gräfe zu Baringdorf, stellvertretender Vorsitzender des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments - sind prominente Gäste des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh.

Die beiden Agrarpolitiker sprechen auf dem diesjährigen Kreisverbandstag, am Freitag, 9. Februar, um 13.30 Uhr, in der Gaststätte Müterthies in Gütersloh-Spexard, Neuenkirchener Straße 264. Das Thema: »Die Zukunftsaussichten der hiesigen Landwirtschaft im internationalen Wettbewerb«.
Der Abschied von Marktordnungen (eingeleitet mit der EU-Agrarreform von 2003), die zunehmende Globalisierung und Liberalisierung des Handels sowie der harte Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel, führen zu starken Belastungen der bäuerlichen Familien. Trotz »Zeitenwende« - weg von den Überschüssen hin zu knapperen Nahrungsmittelmärkten - steht die Landwirtschaft unter enormen Druck.
Die stetige kardinale Aufgabe ist nach Ansicht des Kreisverbandsvorsitzenden Arnold Weßling die Wettbewerbsstärkung der heimischen Betriebe. »Dazu gehört die entschlossene Hilfestellung der Politik. Nur so können die bestehenden Hindernisse im globalisierten Agrarhandel beseitigt oder ausgeglichen werden«, bringt es Weßling auf den Punkt. Beispielsweise müsse die Politik in Europa ernsthaft die Harmonisierung von Standards im Binnenmarkt voranbringen. Hier führt Weßling die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, die Besteuerung von Agrardiesel und die Erzeugungsbedingungen von Bio-Produkten an. Ebenso müsse die Politik in Deutschland Schluss machen mit immer neuen nationalen Sonderregelungen und Alleingängen, die für zusätzliche Kosten bei den hiesigen Höfen sorgen. Weiter erwartet der Berufsstand von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 den Abbau unsinniger Bürokratie.
Der Vorsitzende fordert seine Berufskollegen auf, die Möglichkeit zu nutzen, mit den Referenten über die Wettbewerbsfähigkeit und Perspektiven der heimischen Landwirtschaft sowie den Agrarstandort Deutschland zu diskutieren. »Wir erwarten eine lebhafte Diskussion zu einem aktuellen und spannenden Thema«, betont Weßling. »Beide Redner stehen mit an der Front der agrarpolitischen Auseinandersetzungen und werden den hiesigen Bauernfamilien viele Informationen und Details geben können.« Alle Landwirte, Landfrauen, Landjugendliche und Interessierte sind herzlich zum Kreisverbandstag am Freitag, 9. Februar, eingeladen.

Artikel vom 30.01.2007