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Rätsel um den
Regionalexpress

Flüssigkeit wird im Labor analysiert

Herford (pjs). Auch gestern herrschte noch immer Ungewissheit darüber, welche Substanz den »Zwangsstopp« des Regionalexpresszuges 4325 auf der Fahrt von Düsseldorf nach Hannover im Bahnhof Herford »veranlasst« hat (das HERFORDER KREISBLATT berichtete).

Nach Angaben von Feuerwehrchef Michael Stiegelmeier wird ein Labor heute die Proben der auf der Toilette eines Waggons gefundenen Flüssigkeit untersuchen. Mit einem Ergebnis werde frühestens am Nachmittag gerechnet. Die Deutsche Bahn brachte den in Herford »geparkten« Zug gestern nach Düsseldorf zurück. Dort werde der verunreinigte Waggon solange separat abgestellt, bis die Flüssigkeit analysiert worden sei, sagte Stiegelmeier.
Die 28 Jahre alte Zugbegleiterin des RE 4325 konnte inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden, bestätigte Bundespolizei-Sprecher Holger Bauer. Die Bahn-Mitarbeiterin hatte im Bereich von Neubeckum die klebrige, gallertartige Masse auf der Zugtoilette entdeckt. Als sie wenig später über Unwohlsein, Kreislauf- und Atemprobleme klagte, wurde die Frau vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus in Oelde eingeliefert. Zuvor hatte sie aber die Reisenden in andere Zugabteile verwiesen und den verunreinigten Waggon abgeschlossen, wie Bahnsprecher Udo Kampschulte gestern erläuterte. Auf die Frage, warum der mit vielen Reisenden besetzte Regionalexpress nach der Entdeckung einer möglicherweise gefährlichen oder giftigen Substanz nicht bereits in Neubeckum gestoppt wurde, sondern erst knapp 70 Kilometer weiter in Herford, nannte der DB-Sprecher »innerbetriebliche Gründe«: »Man fährt dahin, wo es am besten passt.«
In Herford war der Personenzug am Sonntag gestoppt worden. Um 16.26 Uhr wurde die ABC-Einheit der Feuerwehr alarmiert, Spezialisten in Chemikalienschutzkleidung untersuchten die Flüssigkeit. Weil diese nicht bestimmt werden konnte, ordnete das Umweltamt daraufhin eine chemisch-technische Untersuchung an. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr reinigten und desinfizierten die »Schadensstelle« grob mit Chemikalienbinder. Alle Reisenden mussten die Waggons verlassen und konnten ihre Fahrt mit einem Ersatzzug fortsetzen. Der Regionalexpress wurde auf ein Abstellgleis gefahren.
Beamte der Bundespolizei, die nach Informationen des HERFORDER KREISBLATTES erst von der Herforder Feuerwehr über den Vorfall verständigt worden waren, ermittelten vor Ort.

Artikel vom 30.01.2007