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Aquarius hat das Bad noch nicht an Land

Erneute Beratung im Februar - zwei Modelle denkbar

Von Matthias Band
Löhne (LZ). So unklar wie der Blick vom Dreier zum Beckenboden ist derzeit auch die Bäderübernahme durch den SC Aquarius: Die Frühschwimmer fürchten um ihr Frühschwimmen, der Schwimmverein um seine Trainingsmöglichkeiten und die Stadt fürchtet steigende Kosten.

Eigentlich sollte bereits am 24. Januar über die Bäderübernahme durch den SC Aquarius beraten werden. Jetzt heißt es, der Dauerbrenner werde in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 22. Februar thematisiert. Zur Diskussion stehen ein so genannter Betriebsführungsvertrag zwischen der Stadt und dem Verein und - alternativ - ein Kooperationsvertrag. »Aus dem Betriebsführungsvertrag folgt, dass alles - auch die Mitarbeiter - künftig dem Verein unterstellt wäre«, erklärt der zuständige Dezernent Ulrich Blomenkamp gegenüber dieser Zeitung.
In der zweiten Variante, dem Kooperationsvertrag, würde der Verein lediglich den Kiosk betreiben, die Schwimmmeister bei ihrer Arbeit unterstützen und für das Einsammeln der Eintrittsgelder sorgen. Bei beiden Modellen seien allerdings noch mehrere Variationen möglich, betonte Ulrich Blomenkamp.
Derweil befürchten die Frühschwimmer, die jeden Morgen von Dienstag bis Sonntag ihre Bahnen im Bad ziehen, dass sie das bald nicht mehr können, ohne Mitglied im SC Aquarius zu sein. Burkhard Schröder bestätigt, dass die Besitzer von Jahreskarten in den Verein aufgenommen werden sollten, gibt aber gleichzeitig Entwarnung: »Wir wollten ursprünglich mit dieser Idee Geld einsparen, weil wir das Frühschwimmen so als Vereinsschwimmen hätten laufen lassen können und dann keinen Schwimmmeister gebraucht hätten«, erklärt Burkhard Schröder.
Der Gesetzgeber schiebe dieser Variante aber einen Riegel vor, weil bei öffentlichen Veranstaltungen eine Rettungsfachkraft vor Ort sein müsste, so der Vorsitzende des SC Aquarius. Diese Variante sei damit vom Tisch, versicherte Burkhard Schröder.
»Wir wollen das Frühschwimmerangebot sogar erweitern. Am liebsten wäre es uns, wenn der Montag als Termin zusätzlich mit angeboten würde«, betont Burkhard Schröder. Eine Änderung des Frühschwimmens sei allerdings geplant: Der Verein möchte eine Bahn absperren, um diese für »Tempomacher« anbieten zu können. »Das mag einigen Frühschwimmern nicht passen, aber Erfahrungen aus anderen Bädern zeigen, dass so etwas gut angenommen wird.«
Für Burkhard Schröder steht fest, dass sein Verein alles tun muss, um die Bäder attraktiver zu machen: »Wenn wir die Bäder übernehmen, brauchen wir auf jeden Fall finanzielle Unterstützung, um den Eingangsbereich zu verändern und wichtige Sanierungsarbeiten durchzuführen«, sagt Burkhard Schröder. Das Geld dafür müsse von der Stadt bereit gestellt werden.
Ulrich Blomenkamp signalisierte bereits Entgegenkommen: »Die Reperaturen und Investitionen sind unstrittig. Sie dienen der Effektivierung und Benutzerfreundlichkeit des Bades.« Sorgen macht sich der Dezernent jedoch um die rechtzeitige Umsetzung der Übernahmepläne: »Eine Entscheidung jetzt wäre gut. Ob so oder so. Jede Entscheidung, die später kommt, reicht nicht mehr für den Sommer.«

Artikel vom 31.01.2007