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Sudbach darf zurück ans Licht

Entlang der Weihestraße wird das Gewässer auf 122 Metern freigelegt

Von Thomas Hochstätter
(Text und Fotos)
Löhne-Gohfeld (LZ). Die bislang größte Einzelmaßnahme im Gewässerentwicklungsprojekt Weser, Werre, Else (WWE) läuft: Für rund 150 000 Euro wird entlang eines Teilstücks der Weihestraße der Sudbach aus dem Rohr befreit.

Einige Gohfelder hatten schon gemutmaßt, dass sich Karl-Heinz Tegtmeier vielleicht Forellenteiche in den Garten bauen lässt. Doch als gestern Morgen auch noch ein Rehmer Jumbo-Kran kurzzeitig die Weihestraße sperrte, da wurde klar: Nur um ein paar Fische kann es nicht gehen. Tatsächlich ist es eine Strecke von 122 Metern des Sudbaches, die hier im Auftrag der Stadt renaturiert wird. 80 Prozent dieses Geldes erhält der Kämmerer im Rahmen des WWE-Projektes vom Land zurück.
»So günstig kommen wir an notwendigen Hochwasserschutz nicht wieder ran«, sagt der städtische Gewässerexperte Ralf Isemann. Bei den Anliegern komme die Maßnahme auch gut an. Tegtmeiers sei das Wasser schließlich schon bis ins Haus gelaufen, weil die früher verwendeten Rohre für den Sudbach schlicht zu eng gewesen seien. Damit soll nun Schluss sein. Peer Schmidt von der Ingenieurgesellschaft Kuhlmann in Porta Westfalica sagt, dass das von ihm betreute Bauvorhaben wohl bis zum April abgeschlossen sein werde.
Mit einem sprunghaften Anstieg der Tierwelt im Sudbach rechnet Ralf Isemann nicht. »Der Sudbach wird ja nicht ganz befreit. Dazu müssten wir die Bahn und die Sparkasse in Gohfeld wegreißen«, sagt er augenzwinkernd. So weit wolle man es mit der Renaturierung dann doch nicht treiben. Gleichwohl sei das Riesenloch an der Weihestraße gut geeignet, das Anliegen des Gewässerentwicklungsprojektes ins Bewusstsein zu rücken. »Schließlich läuft der offene Sudbach jetzt mitten durch Gohfeld, und man muss nicht erst mitten in den Wald, um ihn zu finden.«

Artikel vom 30.01.2007