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Märchen erzeugen ein Wir-Gefühl

Premierenwoche ist gelungen - Aktion auch im nächsten Jahr geplant

Bad Oeynhausen (WB). Die Premiere ist gelungen. Das Ziel, ein neues Wir-Gefühl, scheint erreicht zu sein. So jedenfalls sehen es die Veranstalter von »Bad Oeynhausen liest Märchen«. »Wir wollten etwas Neues anbieten. So ein Märchenmuseum wie wir hat schließlich nicht jede Stadt«, sagte Museumsleiterin Dr. Hanna Dose zum Abschluss der Premierenwoche.

Das Märchen- und Wesersagenmuseum ist einzigartig in der gesamten Region. Viele Ausstellungen locken jedes Jahr Hunderte von Besuchern. Märchen erfreuen auch heute, in einer Zeit der elektronischen Kommunikation, die Menschen, kleine wie auch große. Schneewittchen, Rumpelstilzchen, Hänsel und Gretel - sie alle sind besonders für Kinder die Figuren, die jede Geschichte zu einem glückliche Ende führen. So, wie man es sich auch im wirklichen Leben wünscht.
Auch am Samstag, zur Abschlussveranstaltung der Märchen-Erzählwoche, kamen zahlreiche Kinder mit ihren Eltern und Großeltern in das Begegnungszentrum Druckerei. Mit dem Auftritt des Märchenkönigs, »Achim, der I. von Wettesingen«, hatten die Veranstalter noch einmal einen Höhepunkt zu bieten. Zuvor, während der vergangenen sieben Tage, wurde an verschiedenen Orten in der Innenstadt - ob im Radladen, in der Bücherei oder in einigen Geschäften - die unterschiedlichsten Mächen vorgelesen. Mal stellten Kinder einer zweiten Klasse »Frau Holle« vor, ein anderes Mal wurden die Zuhörer in ein Improvisationstheater eingebunden. Selbst der Beigeordnete Peter Brand scheute sich nicht, zwischen Fahrrädern zum Märchenbuch zu greifen. »Bei einer solch abwechslungsreichen Reise durch das Märchenreich war das Interesse der Bad Oeynhausener groß. Darüber haben wir uns sehr gefreut«, sagte Initiatorin Dr. Sigrid Gleichmann. »Deshalb wollen wir auch im nächsten Jahr wieder eine ähnliche Aktion starten.« Auch Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann lobte das Engagement der Organisatoren und der Vorleser. »Das Interesse an solchen Angeboten ist meist dann am größten, wenn die Menschen die Initiative ergreifen.« Er selbst habe in seiner Kindheit auch gerne den Geschichten von Zauberern und Fabelwesen gelauscht.
Selbst Initiative ergriff schließlich auch der Märchenkönig in seinem langen Umhang und mit der glitzernden Krone auf dem Kopf. »Achim, der I. von Wettesingen« erzählte nicht einfach nur von dem »Märchen mit der Möhre«, sondern zauberte immer wieder neue Gegenstände aus seiner Zauberkiste und hatte die Kinder schon nach den ersten fünf Minuten in seinen Bann gezogen.
Keine Prinzessin, aber dafür eine echte Glücksfee, trat bei der Stadttalerverlosung auf. 50 Stadttaler - im Gegenwert von fünf Euro - hatte der Fördervkreis für ein Preisausschreiben gestiftet.

Artikel vom 29.01.2007