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Idealer Ort zur Anprobe

Hochzeitsmesse: Kathrin Kirchner schlüpft bereits in ihr Brautkleid

Von Christian Uthoff
Gütersloh (WB). Der Tag der Eheschließung sollte für Braut und Bräutigam ein besonders denkwürdiges Ereignis werden. Doch der Weg zum Traualtar ist häufig mit vielen organisatorischen Hindernissen gepflastert. Aus diesem Grund präsentierten am Samstag und Sonntag 65 Aussteller Angebote und Dienstleistungen rund ums Thema »Heiraten« auf der Hochzeitsmesse 2007.

Auf mehr als 2500 Quadratmetern gab es zum zehnten Mal in der Gütersloher Stadthalle kunstvolle Hochzeitstorten, protzige Stretch-Limousinen, funkelnde Eheringe und edle Brautkleider zu bewundern. »Es ist fantastisch - die ganze Halle ist ausgebucht, und die Besucher strömen in Massen durch die Gänge«, zog Organisatorin Susanne Clemens bereits am Samstagnachmittag eine positive Zwischenbilanz der Messe, die die größte ihrer Art in Ostwestfalen-Lippe ist. Besonders vorteilhaft sei an der Ausstellung, dass »die Besucher alles rund ums Thema ÝHeiratenÜ an einem einzigen Ort vorfinden.« Damit ersparen sich die Paare laut Clemens die Lauferei von einem Geschäft zum anderen und hätten mehr Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens. Auch fänden die Brautpaare hier die ein oder andere individuelle Anregung, um ihre eigene Hochzeit zu einem einzigartigen Ereignis zu machen.
Bestätigen konnte dies Kathrin Kirchner (Foto) aus Halle, die sich auf der Messe das Brautkleid für ihre Hochzeit in fünf Monaten aussuchte: »Dies ist der ideale Ort zur Anprobe«, erklärte sie gegenüber dem WESTFALEN-BLATT und freute sich über die riesige Auswahl an Kleidern. »Den Heiratsantrag habe ich ganz romantisch im vergangenen Juni an der Nordsee von meinem Freund Kai bekommen«, erzählte die Braut weiter. »Da konnte ich natürlich nicht ÝNeinÜ sagen.«
Den Saal für die große Hochzeitsfeier konnte das junge Glück gleich ein paar Stände weiter buchen: Dort präsentierte Verkaufsleiterin Doris Lübberring vom gräflichen Parkhotel Bad Driburg (Kreis Höxter) die Vorzüge des idyllischen Etablissements, das durch seine Nähe zur Dalkestadt für viele Paare ein willkommenes Reiseziel ist. Anhand von aufwendig dekorierten Tischen konnten sich alle Heiratswilligen schon mal ein Bild davon machen, wie gemütliche Flitterwochen in kultivierter Natur gestaltet werden können.
In allen anderen Sparten geht der Trend mittlerweile zur Individualisierung: Trauringe »für die schönsten Stunden zu zweit« fertigt Waltraud Brintrup vom Juweliergeschäft Brintrup aus Verl zum Beispiel für jeden Kunden einzeln an. Die Preisspanne liegt dabei zwischen fünfunddreißig und fünftausend Euro für ein Paar Ringe. Mit der Besucherresonanz am ersten Tag der Hochzeitsmesse war sie sehr zufrieden: »Viele Gäste haben sich an unserem Stand nach passendem Schmuck umgesehen - die Messevorbereitungen haben sich gelohnt«, berichtete die Juwelierin aus der Nachbargemeinde.
Auch im Gütersloher Stadtcafé stehen Tanja und Volker Kathöfer dem Individualisierungstrend nicht entgegen: »Wir können dem Brautpaar jeden erdenklichen Wunsch erfüllen - solange die Gesetze der Physik es zulassen«, erklärte die Konditormeisterin schmunzelnd. Die meiste Arbeit stecke dabei in den aufwendigen Dekorationen wie zum Beispiel Marzipanrosen oder Blumen aus Schokolade. Auch die Kathöfers berichteten von einer außerordentlich positiven Resonanz an ihrem Stand: »Es sind Dutzende Interessenten vorbeigekommen und haben unsere Backwerke probiert«, erklärten die beiden zufrieden.
Bei Tanja Rieth von Rieth Couture gab es ebenfalls individuelle Einzelanfertigungen zu bestaunen: Spezialisiert hat sich die Schneidermeisterin aus Bielefeld auf maßangefertigte Brautkleider, die sie unter anderem von Kollegin Friederike Walter präsentieren ließ. Das Besondere an ihren Kunstwerken: »Ich verwende nur Naturmaterialien.« Außerdem findet man in jedem Kleid von Tanja Rieth vier Schleifen, damit die Braut während der Trauung etwas altes, neues, geliehenes und blaues mit sich tragen kann - eine pfiffige Idee.
Und auch nach dem Kirchgang haben die frisch gebackenen Eheleute die Qual der Wahl: Entweder nehmen sie die gemütliche hundert Jahre alte Kutsche von Rolf Tuxhorn oder sie fahren stilecht mit einer 350 PS starken Stretch-Limousine von Ingo Jakob davon. Der imposante Wagen ist mit zahlreichen Extras ausgestattet. Das Paar kann sich mit einem Gläschen Schampus aus der Bordbar vergnügen und in den gemütlichen Ledersitzen munter plaudern - Luxus pur. »Frauen bevorzugen eher die langsamere Kutsche, die Männer wählen das Auto«, erklärte Tuxhorn mit Blick auf den 9,10 Meter langen Cadillac, der gegenüber seinem Gespann postiert war.
Somit konnten die Veranstalter fast alle Nischen und Facetten des Heiratens auf der gelungenen Hochzeitsmesse abdecken. »Nur die Hochzeitsnacht muss das Ehepaar noch selber gestalten«, erklärte Organisatorin Susanne Clemens mit einem Lächeln im Gesicht zum Ende der Ausstellung.

Artikel vom 29.01.2007