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Besseres Miteinander in der sozialen Stadt

Arbeitskreis gab den Startschuss zur Entwicklung eines Integrationskonzeptes für Herford

Herford (pjs). In Herford leben zurzeit etwa 65000 Menschen. Mehr als 16000 von ihnen sind Ausländer oder Aussiedler, also Männer, Frauen und Kinder mit einem so genannten »Migrationshintergrund«. Sie stärker ins Gemeinschaftsleben einzubeziehen, den sozialen Zusammenhalt in der Stadt zu stärken und das friedliche Zusammenleben zu fördern - Ziele wie diese sollen künftig mit Hilfe eines Integrationskonzeptes realisiert werden.

Den »Startschuss« gab Bürgermeister Bruno Wollbrink jetzt mit dem ersten Treffen einer Arbeitsgruppe im Haus unter den Linden, die das Konzept bis zum 14. September dieses Jahres als beschlussreife Vorlage für den Rat entwickeln soll. Wollbrink, der das Thema »Integration« zur Chefsache erklärt hat, geht es vor allem »um ein besseres Miteinander in der sozialen Stadt Herford«, wie er betonte. Auch der Rat habe der Integration durch die Aufnahme in das Stadtentwicklungsprogramm eine hohe Bedeutung beigemessen.
»Wir wollen erreichen, dass das Thema aus der Nische kommt und zu einer Querschnittsaufgabe kommunalen Handelns wird«, sagte Wollbrink. Entscheidend bei der Erarbeitung des Integrationskonzeptes sei, »dass wir etwas mit den Migranten entwickeln«, ist sich der Verwaltungschef mit Sozialdezernentin Jutta Decarli und Abteilungsleiter Georg Steinbach einig. Folgerichtig sollen »Handlungsfelder« und »Leitziele« auch gemeinsam erarbeitet werden.
Gut ausgebildete und integrierte Menschen seien für die lokale Wirtschaft und die Investoren ein wichtiger Standortfaktor. Als weitere wichtige Aspekte der Integrationspolitik nannte der Bürgermeister den Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements und die soziale Entwicklung in den Quartieren. Wichtige, aber allein nicht ausreichende Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration seien gute Deutschkenntnisse. Daher sollen 38000 Euro zusätzlich im Haushalt für zusätzliche Sprachförderung im Kindergartenbereich bereitgestellt werden. Weitere Hilfestellungen will die Stadt beispielweise in den Bereichen Arbeit, Schule/Bildung, Wohnen, Sport und Leben im Alter geben.
Die mehr als 25 Teilnehmer aus Ratsfraktionen, Verbänden und Behörden versuchten am Donnerstag mit Organisationsberaterin Ellen Ehring den Einstieg für das geplante Integrationskonzept zu finden. Die Zeit drängt, verdeutlichte Abteilungsleiter Georg Steinbach: denn der Anteil der Migranten an der Gesamtbevölkerung wird aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren weiter anwachsen.

Artikel vom 27.01.2007