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75-Jähriger
verurteilt

Mädchen (11) berührt

Von Wolfgang Clemm
Herford/Spenge (HK). Einen ausgesprochen unangenehmen Prozess hatten Richterin Alexandra Sykulla und Staatsanwältin Ina Leinkauf zu führen. Der Angeklagte hatte einen großen Bekanntenkreis zur öffentlichen Sitzung mitgebracht.

Angeklagt war der 75-jährige Spengeraner Detlef T. (Name geändert). Er soll am 2. Oktober 2006 eine elfjährige Schülerin, die mit ihrem vierjährigen Bruder auf dem Grundstück Kastanien sammelte, unsittlich berührt haben.
Der nicht vorbestrafte Rentner hatte sich die Möglichkeit verbaut, rechtzeitig ein Geständnis abzulegen und der Schülerin den Auftritt vor Gericht zu ersparen. »Ich habe gar nichts damit zu tun«, behauptete er. Nach Aussage des Mädchens unter Ausschluss der Öffentlichkeit musste der Angeklagte schließlich doch stückweise das Randgeschehen einräumen. Der geschiedene 75-Jährige will sich aber nur wegen seiner Körperbehinderung auf der Schulter des Mädchens abgestützt haben, um auf der hockenden Position wieder hochzukommen.
Das Urteil lautete: Sechs Monate, ausgesetzt für drei Jahre auf Bewährung, und 500 Euro zugunsten von Femina Vita.

Artikel vom 27.01.2007