27.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Treffen der Generationen

»Alte Schule Ottelau« soll zur Stätte der Begegnung werden

Herford (ice). Das Mehrgenerationenhaus (MGH) »Alte Schule Ottelau« hat sich um eine Förderung von 40 000 Euro beworben. Dieser Zuschuss wird bei Berücksichtigung fünf Jahre lang vom Bundesfamilienministerium gezahlt.
Fünf Projekte aus dem Kreis Herford haben sich um die Teilnahme am Aktionsprogramm »Mehrgenerationenhäuser« der Bundesregierung beworben. »Die Resonanz war riesig. Insgesamt wurden für 904 Projekte Unterlagen eingereicht, von denen 493 gefördert werden sollen. Eines davon im Kreis Herford«, erklärt Wolfgang Spanier. Gestern besuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete die »Alte Schule Ottelau«, um sich einen Überblick über den aktuellen Projektstand zu verschaffen.
Bisher steht ein Großteil der ehemaligen Hauptschule leer. Lediglich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreibt in einem Gebäudetrakt an der Marienburger Straße 10 eine Kindertagesstätte. »Wir haben jede Menge Ressourcen frei und möchten ein Familienzentrum, das über vier Generationen geht, schaffen«, erklärt DRK-Kreisgeschäftsführer, Ralf Hoffmann die Pläne für das Areal. Neben Angeboten für Kinder, Familien und Senioren sollen 20 behindertengerechte Wohneinheiten mit je 50 bis 100 Quadratmetern entstehen. Jung und Alt unter einem Dach: Kontakte knüpfen und sich gegenseitig helfen - so soll das künftige Mehrgenerationenhaus in der »Alten Schule Ottelau« funktionieren.
»Wichtig ist, dass es auch nach diesen fünf Jahren weitergeht«, betont Wolfgang Spanier. Sollte das Herforder Projekt die Förderung des Bundes bekommen, wäre auch die Zukunft gesichert. »Die Stadt hat großes Interesse gezeigt und zugesichert, das Haus weiterzuführen«, weiß Ralf Hoffmann.
Ein unabhängiges Beratungsgremium entscheidet jetzt darüber, welche Einrichtungen gefördert werden sollen. »Dieses Geld kann zur Hälfte für die Personalkosten eingesetzt werden«, erläutert Wolfgang Spanier. Und auch das nachbarschaftliche Engagement ist im Quartier Ottelau groß. »Hier leben viele ältere, allein stehende Menschen, die bereits jetzt als Leih-Oma oder -Opa auf Kinder aufpasssen oder als Vorlese-Pate regelmäßig in die Kita kommen«, sagt Ralf Hoffmann.
Die räumliche und strukturelle Beschaffenheit des MGH mit Kita, Spielgruppe, Familienzentrum und Mehrgenerationenanlage sowie dem Stadtteilcafé und der Turn- und Mehrzweckhalle, bietet viele Perspektiven. Kinder, Jugendliche, Familien, Alleinerziehende und Senioren haben die Möglichkeit der individuellen Begegnung. Deswegen soll das Projekt, auch wenn es keine Förderung des Familienministeriums erhalten sollte, auch ohne offiziellen Zuschuss umgesetzt werden.

Artikel vom 27.01.2007