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Kombilohn schafft
neue Arbeitsplätze

GT aktiv GmbH: Betriebe stellen 20 Menschen ein

Kreis Gütersloh (WB). »Das ist eine gute Sache«, freut sich Fred Kupczyk, Geschäftsführer der GT aktiv GmbH, über den zusätzlichen Arbeitsplatz im Holzbearbeitungsbetrieb Brockschnieder in Rietberg-Bokel. Bereits 20 zusätzliche Arbeitsplätze kann die GT aktiv GmbH aufweisen, nachdem sich seit November Gerd-Peter Lersch gezielt um die Entwicklung und Akquise neuer Arbeitsplätze im Kreis Gütersloh bemüht.

Ziel des Kombilohns ist es, in Betrieben der gewerblichen Wirtschaft ebenso wie im sozialen oder öffentlichen Bereich zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, die durch langzeitarbeitslose Menschen besetzt werden, die aufgrund vielfältiger Vermittlungshindernisse sonst keine Chance am regulären Arbeitsmarkt hätten. Hierfür gewährt die GT aktiv Fördermittel im Rahmen der Sozialversicherungsabgaben (in der Regel 42 Prozent); bei Vorliegen besonderer Vermittlungsprobleme sogar darüber hinaus.
»Inzwischen konnten wir sowohl im gewerblichen als auch im öffentlichen Bereich zusätzliche Arbeitsplätze besetzen«, freut sich Lersch über die zunehmend wachsenden Möglichkeiten, die sich für Betriebe bei stabilerer Konjunktur ergeben. Dabei geht es ausdrücklich nicht darum, eine bessere Auftragslage durch subventionierte Arbeitskräfte abzuarbeiten. Sondern vielmehr darum, Tätigkeiten, die sonst nicht im Betrieb selbst erbracht wurden oder durch Vergabe an Dritte und dann in der Regel im Rahmen eines Minijobs (400 Euro) erledigt wurden, in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu bringen.
Viele arbeitslose Menschen warten auf ihre Chance. Diese ergriff Jürgen Michail (51 Jahre), der seit gut einem Monat im Haus Nordhorn - Gemeinnütziger Verein für Rehabilitation - als Assistent beschäftigt ist. In der ehemaligen DDR hat er zuletzt in seinem Beruf als Maschinenbauschlosser gearbeitet. Seitdem wechseln kürzere Berufs- und Arbeitslosenzeiten kontinuierlich. Grundsätzlich ist er nur bedingt belastbar. »Mit ihm haben wir einen guten Fang gemacht«, weiß Horst Stasiuk, Heimleiter des Hauses Nordhorn, die Arbeit zu schätzen, zumal Michail sich in einer vorgeschalteten Pluslohn-Maßnahme in der Einrichtung bereits bewähren konnte.
Der 54-jährige Ewald Fröse ist erst 2004 aus Kasachstan nach Deutschland eingereist. Über eine Berufsausbildung verfügt er nicht. Dennoch fährt Fröse täglich mit seinem Fahrrad von Neuenkirchen nach Bokel, um dort in der Werkstatt mitzuarbeiten. Durch Handlangungen, wie etwa das Stapeln oder Verpacken von Möbelteilen oder beim Zersägen von Produktionsresten zu Brennholz, ist er den Kollegen nach kürzester Zeit eine wertvolle Unterstützung. »So können sich meine Fachkräfte auf die Produktion konzentrieren. Ihnen werden einfache Arbeiten abgenommen, und der Betrieb wird effizienter«, freut sich Tischlermeister Gerd Brockschnieder.

Artikel vom 27.01.2007