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Dreckige Hose bringt
Meister zur Weißglut

Film zum Thema »Konflikte« bei Ford Sommer gedreht

Von Frank Spiegel
Brakel (WB). Einen Automechaniker-Azubi mit Piercing an der Augenbraue suchte die TV-Produktionsfirma »Filmzeit« aus Bielefeld, die einen Lehrfilm produzieren sollte. »Mensch, das bin ja ich«, sagte Robert Strunz (28), der nach seiner »Schrauberlehre« ins Mediengeschäft gewechselt ist und inzwischen für »Filmzeit« arbeitet.

Der heute in Paderborn lebende Strunz ist in Bad Driburg aufgewachsen und hat eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker bei Ford Sommer in Brakel gemacht. Damit lag auch gleich ein passender Drehort nahe. Chef Elmar Sommer sagte sofort zu, als sein ehemaliger Schützling anrief. Gestern hieß es »Kamera läuft« und »Ton ab« in dem Ford-Autohaus an der Warburger Straße. »Konflikte im Ausbildungsalltag erkennen und lösen« ist das Thema des Lehrfilms, der in Berufs- und Meisterschulen gezeigt werden wird. In Auftrag gegeben hat ihn die Landes-Gewerbeförderungsstelle des NRW-Handwerks (LEG) mit Sitz in Düsseldorf. »In dem Streifen werden vier Konflikte dargestellt«, erläutert LEG-Projektreferentin Barbara Helmig: Überstunden, diszipliniertes Verhalten, die Erledigung undankbarer Arbeiten und Sauberkeit am Arbeitsplatz. Die Drehorte werden ist Ostwestfalen sein, den Auftakt bildete der Drehtag in Brakel.
Robert Strunz spielt hier den Auszubildenden Marius, der nach einem durchfeierten Wochenende verspätet und mit dreckiger Kleidung zum Arbeitsplatz kommt -Ê Konflikte mit dem Meister und den Kollegen sind vorprogrammiert. »Marius, das darf doch wohl nicht wahr sein. Wie siehst du denn schon wieder aus?«, bringt die dreckige Hose den Meister zur Weißglut. Gespielt werden alle Rollen von Hobby- und Profi-Darstellern.
»Es geht in allen Szenen darum, den Konflikt an sich darzustellen. Dass die ÝSauberkeit am ArbeitsplatzÜ in einem Kfz-Betrieb gedreht wird, hat nichts damit zu tun, dass die Problematik hier besonders gehäuft auftreten würde«, sagt Barbara Helmig.
Chef Elmar Sommer ist interessierter Beobachter und freut sich, mit der Bereitstellung des Drehortes bei der Herstellung eines Lehrfilms für den Nachwuchs im Handwerk helfen zu können. »Ein guter Schauspieler war er schon immer«, meint er scherzend mit Blick auf Robert Strunz. Der hat die Ausbildung vor neun Jahren in guter Erinnerung. »Ich habe sie aber nur begonnen, weil meine Eltern das so wollten«, blickt er zurück. Er habe sich schon immer eher zur Bühne und zum Fernsehen hingezogen gefühlt.

Artikel vom 29.01.2007