Drogensüchtiger (22) versteckt sich in alter Sakristei der Neustädter Kirche
Von Jens Heinze Bielefeld (hz). Pastor Alfred Menzel hat gestern Mittag in der Neustädter Marienkirche einen Einbrecher gestellt und der Polizei übergeben. Die Ordnungshüter brachten den einschlägig bekannten 22-jährigen Drogensüchtigen zur Wache Ost. Am Kesselbrink wurde der junge Bielefelder, der ganz in der Nähe der Kirche wohnt, verhört. Der Kriminelle erhielt eine Strafanzeige wegen Einbruchs und wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen 14 Uhr hatte die Alarmanlage am Altar der Neustädter Marienkirche ausgelöst. Das zuständige Sicherheitsunternehmen verständigte umgehend telefonisch den Pastor. »Ich bin sofort vom Pfarrhaus mit einem Freund in die Kirche rübergeflitzt«, sagte Menzel. Zunächst, berichtete der Geistliche, sei im Gotteshaus nichts Verdächtiges zu sehen gewesen. Als er und sein Begleiter sich dann aber dem Altar genähert hätten, habe man Geräusche aus der ehemaligen Sakristei gehört. Dann sah der Pastor auch den Einbrecher. Dieser wollte sich, hieß es später von der Polizei, mit einer Flasche Wein und zwei Küchenmessern aus dem Raum hinter dem Altar aus dem Staub machen. Der Pastor und sein Begleiter überwältigten den Kriminellen trotz Gegenwehr, dann alarmierte Menzel über Notruf 110 die Ordnungshüter. Obwohl der gestrige Einbruch in die Neustädter Marienkirche nicht der erste Vorfall dieser Art gewesen war, bleibt das Gotteshaus weiter täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. »Das ist uns wichtig«, betonte Pastor Alfred Menzel. Schließlich solle Bielefelds älteste Kirche jedem Gläubigen offenstehen.
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