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Drei »Engel«
drehen auf

1 500 Fans bejubeln »Monrose«

Von Jörn Hannemann
Herford (HK). Kreischende Teenies, die reihenweise in Ohnmacht fallen, dröhnende Bässe, jede Menge Security-Leute und mittendrin drei hübsche Engel. Die »Popstars«-Gruppe »Monrose« gastierte gestern im Go Parc - und verwandelte die Disco in ein Tollhaus.

Die als Nachfolger der »No Angels« angepriesene Casting-Gruppe war bereits sehnsüchtig erwartet worden: Zwei Stunden vor dem Auftritt bildete sich eine lange Schlange entlang der Wittekindstraße. Selbst der nasskalte Regen, der passend am Mittag einsetzte, kurz bevor die ersten Töne ihres Grand-Prix-Lieds »Even heaven cries« erklangen, trübte die Stimmung nicht.
Zu dem 20-Minuten-Auftritt der drei Sängerinnen kamen insgesamt 1 500 Fans in den Go Parc - darunter die 13-jährige Tessa Schulenkorf und Alina vom Hofe (13) aus Bünde. Sehnsüchtig hatten die beiden Schülerinnen diesem Tag entgegengefiebert. Schließlich hatten sie sogar bei einem Gewinnspiel ein Treffen mit ihren Idolen gewonnen. Sie durften Fragen stellen und bekamen bereitwillig Autogramme. Tessa war ganz aufgeregt: »Ich konnte heute Nacht kaum schlafen. Die Karten lagen ganz sicher unter meinem Kopfkissen.«
Gesungen, getanzt und gelitten: Wie viele Millionen andere Fans hatten auch sie im Herbst verfolgt, wie sich die drei Sängerinnen aus über 5 000 Kandidaten durchgesetzt hatten. »Da durfte keiner stören«, erinnert sich Alina. Ihre Mutter sei ein großer »Bahar«-Fan, sie selbst findet das Monrose-»Küken« Mandy am Besten, »obwohl sie erst 16 Jahre alt ist«. Alina bewundert Senna (27): »Sie ist selbstbewusst, hat sich während der Show auch für ihre Konkurrentinnen eingesetzt und hat ein großes Herz.«
Um 15.34 Uhr war es dann endlich so weit. Lautstark angekündigt von DJ Hendrik, kamen die drei Mädels durch ein Spalier von Ordnern auf die Bühne. Schier unbeschreiblicher Jubel hallte durch die Disco. Als sie ihre Top-Hits sangen, wurden sie natürlich lautstark begleitet von den vielen Fans, die selbst weiteste Anreisen nicht gescheut hatten.
Nach knapp 20 Minuten und vier Liedern und einer Zugabe (»Shame«) war das Schauspiel schon wieder beendet. Denn noch am gleichen Tag, zwei Stunden später, sollten Monrose bereits in der 150 Kilometer entfernten »Fun Factory« in Wildeshausen singen.
»Go Parc«-Geschäftsführer Michael Büter war mit dem Auftritt zufrieden. Die Disco sei ausverkauft gewesen. Besondere Star-Allüren habe die Band nicht, nur etwas Obst und Wasser habe er bereit stellen müssen. »Da habe ich von anderen US-Bands schon anderes erlebt.«
Viel zu tun hatten die DRK-Sanitäter: Viele Teenager schrieen sich im Gedränge fast die Seele aus dem Leib - oder wurden ohnmächtig.
Erst Herford, dann Grand-Prix: Monrose tritt am 8. März beim deutschen Vorentscheid zum Grand-Prix an. Tessa und Alina aus Bünde sind sich sicher: »Dann werden wir wieder für sie anrufen und stimmen. Sie sollen Deutschland vertreten.« OWL

Artikel vom 29.01.2007