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Energieeinsparung wichtigstes Thema

4. Harsewinkeler Bautag stößt auf große Resonanz - Gezielte Fragen an die Aussteller

Harsewinkel (GG). Sehr großen Zuspruch fand gestern der 4. Harsewinkeler Bautag im Heimathaus. Unter dem Motto »Informieren, finanzieren, realisieren« präsentierten 18 Vertreter von Stadtverwaltung, Banken, Architekturbüros und heimischen Handwerksbetrieben an den von »Pro Arbeit« aufgebauten Informationsständen ihre Angebote, Planungen und Dienstleistungen.

Das Thema »Energie« stand diesmal im Mittelpunkt. Erfreut stellte Markus Wiegert vom Stadtmarketing der Stadt Harsewinkel fest: »Die Besucher sind meist schon gut vorinformiert und kommen mit gezielten Fragen. Daraus ergeben sich viele Gespräche mit den Ausstellern, was ja auch das Bestreben des Bautags ist«.
Oberstes Thema in Zeiten steigender Energiepreise waren natürlich Einsparpotenziale, neue Energielieferanten und Förderungen. Viel nachgefragt wurde auch die richtige Wärmedämmung.
Reinhard Pawel von der Stadt Harsewinkel beteiligte sich am Bautag mit einer Übersicht der momentan zehn jederzeit zu bebauenden Grundstücke in den drei Ortsteilen. Dazu gab es viele Gespräche mit dem Energieberater der Stadt, Peter Gödde. »Interessant für jeden ist sicher, dass derzeit ganz neue Förderprogramme und Anträge etwa für Solaranlagen, Stückholz- und Pelletkessel und Altbausanierungen verfügbar sind. Dazu kommt, dass sich eine Modernisierungs-Investition bei den derzeitigen Energiepreisen auf alle Fälle lohnt«, so Peter Gödde. Die größte Nachfrage verbuchte er bei Haustechnik und Isolierung. »Durch die eingesparte Energie heben sich die Investitionskosten wieder auf. Das größte Einsparpotenzial bundesweit liegt im Gebäudebestand«, erklärte er.
Eine wahre Renaissance erleben derzeit Kaminöfen, die nicht nur eine wohlige, sondern auch energiebewusste Wärme in die Wohnräume bringen. Energiebewusst geht es auch bei den Bauprojekten des Architekturbüros Herzog & Kordtomeikel zu. »So bauen wir beispielsweise in der Adenauerstraße derzeit 23 Doppelhäuser im KW 60-Standard. Das bedeutet, die verbrauchen nur 60 Kilowatt pro Quadratmeter pro Jahr. Das sind 40 Prozent weniger Energieverbrauch. Das erreichen wir durch eine erhöhte Wärmedämmung, eine 6,5 Quadratmeter große Solaranlage auf dem Dach und moderne Brennwerttechnik. Das haben wir von uns aus so entschieden, denn als Architekt versucht man, Gebäude energetisch so zu bauen, dass sie auch in den nächsten 30 Jahren einen guten Bestand haben«, erläuterte Architekt Werner Kordtomeikel.
»Ich sehe es als meine Verantwortung an, dass ich den Wärmestandard direkt ins Gespräch mit Bauherrn und Hausbesitzern bringe und dabei aufzeige, wo man Energie einsparen kann. Zudem muss man sich fragen, was auf dem Energiemarkt in den nächsten Jahren passiert. Ich persönlich empfehle eine Warmwasseraufbereitung über das Dach. Dies allerdings nur für das warme Wasser, nicht für die Heizung. Ganz wichtig ist auch die richtige Dämmung von Dach, Fenstern und Wänden«, so Architekt Uwe Karius. Kritisch steht er der Erdwärme gegenüber. »Es gab schon mal eine Zeit, da gab es diese Erdwärmepumpen, aber die sind mittlerweile alle weg vom Fenster, weil die Schwierigkeiten mit der Technik hatten. Da muss man sich fragen, ob diese Pumpentechnik auch über zehn und 20 Jahre funktioniert«, meinte Uwe Karius. Ê

Artikel vom 29.01.2007