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TuS verteidigt das
Fünf-Punkte-Polster

In Leverkusen bereits mit sechs Toren in Führung

Nettelstedt/Lverkusen (Les). Der TuS Nettelstedt feierte am Samstagabend sein Winterfest. Und nach Mitternacht erlebte das Stimmungsbarometer ein weiteres Hoch. Denn da erschienen die Handballfrauen, die aus dem Regionalliga-Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen ein 32:32-Remis mitgebracht hatten.

32:32 (zur Halbzeit 18:12 für den TuS Nettelstedt!) Das bedeutet eine ganze Menge für den Spitzenreiter der Handball-Frauen-Regionalliga. Erstens: Der Punktabstand zum Verfolger Bayer Leverkusen II ist gleich geblieben, beträgt weiterhin fünf Zähler. Zweitens: Der Punktgewinn in Leverkusen ist gleichbedeutend für die Schützlinge von Trainer Thorsten »Jerry« Meyer mit einem Sieg. Denn durch den Heimsieg in der Hinserie und dieses Unentschieden ist man auch Sieger im direkten Vergleich - der im Falle einer Punktgleichheit am Ende der Saison zur Ermittlung des Staffelmeisters herangezogen wird.
Zu verdanken haben die Meyer-Schützlinge diesen einen Punkt gleich mehreren Säulen. Meyer zählt sie gern auf. »Im Tor hatten wir in den ersten 30 Minuten eine überragende Melanie Schellhase, die der Hauptgarant dafür war, dass wir zum Seitenwechsel eine Sechs-Tore-Führung verzeichneten.«
Zeitens wollte Meyer die Leistung von Gabriela Köhler-Korandova herausgehoben wissen. »Gaby hat sich mittags aufgrund ihrer Rückenbeschwerden richtiggehend in den Bus reingequält, konnte kaum hüpfen und hat trotzdem die Zähne zusammengebissen.« Sieben Treffer erzielte sie - und holte den Strafwurf heraus, den 20 Sekunden vor Schluss »Miss Cool« Ina Schewtschenko zum 32:32-Ausgleich verwandelte. Wobei der Coach schon bei der nächsten Säule angelangt ist. Die übrigens in der entscheidenden Phase beim 31:28 für Nettelstedt von den Schiris vom Feld gewiesen wurde. Sie musste zum Händewaschen. Der Gastgeber hatte immer wieder moniert, dass der TuS mit Kleber an den Händen spielte. Meyer: »Die waren keinen Deut besser. Aber wir mussten dran glauben.« Pech, dass just zu diesem Zeitpunkt, als Ina die Finger säuberte, ein Strafwurf für den TuS verhängt wurde. Niemand wollte werfen. Benstein musste ihn ausführen und scheiterte. Und aus dem 28:31 drehten die Hausherrinnen den Spieß - sie hatten jetzt ihr 3:3-System mit kurzer Deckung gegen Böhmer, Schewtschenko und Köhler-Korandova gegen eine komplette Manndeckung getauscht - in ein 32:31 herum. Die Halle tobte. Meyer: »Fast schon unheimlich, wie cool sich Ina dann die Pille schnappt und das Ding einfach reinhaut.«
Ebenfalls richtig gut fand er an diesem Tag noch Kreisläuferin Tina Kottkamp, die einmal mehr ackerte und rackerte und schließlich noch Janine Böhmer, die ebenfalls wie Tina Kottkamp auf fünf Tore kam und dabei den am meisten bestaunten Treffer erzielte. Ein herrlicher Dreher fast von der Torauslinie. Freute sich Meyer: »áDie ganze Trainergilde der Liga saß auf der Tribüne. Die waren ganz schön perplex ob dieses so perfekt erzielten Tores.«
Torstationen: 6:6, 7:10, 8:12, 10:15, 12:18 - Halbzeit - 17:20, 20:25, 28:21, 32:31, 32:32
TuS Nettelstedt: Schellhase/Süß (bei zwei 7m); Benstein, Böhmer (5), Schewtschenko (7/3), Kummer, Möller (3), Kottkamp (5), Hermening (3), Köhler-Korandova (7/2), Altvater (2)

Artikel vom 29.01.2007