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Schweinejagd unterm Hallendach

2. Sparkassen-Stadtmeisterschaften: Aramäer Gütersloh sagen wegen Todesfall ab

Von Christian Bröder
Gütersloh (WB). Die Sparschweine sind prall gefüllt, die Spieler der acht Gütersloher Fußballclubs scharren mit den Sportschuhen und Organisator Dimitrios Keskektzidis (34) ruft zum Halali: »Es kann losgehen!«

Am Sonntag, 28. Januar, ab 12 Uhr findet in der Sporthalle Ost die Endrunde der zweiten Sparkassen-Stadtmeisterschaften statt. Gejagter Titelverteidiger ist der SV Avenwedde, als Favorit gilt aber der FC Gütersloh 2000. »Wir werden eine starke Truppe mit Spielern aus dem Oberliga-Kader ins Rennen schicken«, berichtet Trainer Thomas Stratos.
Unter der Regie des Griechen hat das in den letzten Jahren eher stiefmütterlich behandelte Turnier für den FCG 2000 scheinbar einen neuen höheren Stellenwert gewonnen. »Wir wollen den Titel holen, die Jungs sind heiß.« Verzichten muss Stratos dabei auf die Dienste von Brasilianer Renato Bauer, der sich einen Virusinfekt zugezogen hat und bis mindestens Montag ausfällt. Dass der FCG seine Bezirksligamannschaft, die durch die wetterbedingte Absage des Nachholspieles gegen Aramäer Gütersloh spielfrei hat, an den Anger schickt, steht nicht zur Debatte. Dazu Geschäftsführer Bernd Hartmann: »Wir haben gesagt, dass wir mit der bestmöglichen Mannschaft kommen und werden jetzt nicht alles über den Haufen werfen.«
In der Gruppe B trifft der Oberligist noch auf Titelverteidiger SV Avenwedde (Trainer Robert Purkhart: »Ich finde es sehr gut, dass der FCG mit einer starken Truppe kommt, obwohl es unsere Chancen auf die Titelverteidigung mindert«), den Überraschungs-Endrundenteilnehmer Sportfreunde Kattenstroth (C-Liga) und Blau Weiß Gütersloh 98. Der Kreisligist sprang gestern Morgen kurzfristig für die Aramäer Gütersloh in die Bresche. Hintergrund: Weil ein 35-jähriger ehemaliger Betreuer und Masseur der Aramäer in dieser Woche bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam und mehrere Spieler von dem Trauerfall betroffen sind, hat der Bezirksligist sein Teilnahme an der Endrunde zurückgezogen.
Zwei andere aramäische Vereine treffen in der Gruppe A direkt aufeinander: Tur Abdin und St. Gabriel Gütersloh messen sich mit den ambitionierten Akteuren des SV Spexard und dem TuS Friedrichsdorf. Dessen Trainer Siggi Meyer betrachtet den mit 1.000 Euro Siegprämie dotierten Budenzauber allerdings eher skeptisch: »Ich denke, dass wir keine große Rolle spielen werden, da ich unsere Hallenspezialisten schonen muss.« Nicht mit dabei ist beim TuS auch Jugendspieler Henning Voss (zuletzt SCW Liemke), den Trainerlegende Meyer gestern als Neuzugang präsentierte.
Gut gerüstet sieht sich Organisator »Dimi« Kesketzidis mit seinen 30 Helfern von Citykicker Gütersloh: »Wir erwarten knapp 500 Zuschauer und interessante Spiele.« Und wer ein wenig Schwein hat, der gewinnt vielleicht einen der 1000 Preise aus der großen Tombola. Da lässt es sich gut grunzen und quieken!

Artikel vom 27.01.2007