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Pagelsdorf schiebt
es auf den Schiri

2. Liga: Rostock strauchelt wieder

Aue (dpa). Zweites Spiel, zweite Pleite - für Hansa Rostock wird nach einem missratenen Rückrundenstart das Aufstiegsrennen zur Zitterpartie.
Nach dem 0:3-Schock im Ostderby gestern beim FC Erzgebirge Aue hat der kriselnde Tabellenzweite der 2. Fußball-Bundesliga nur noch einen Punkt Vorsprung auf den MSV Duisburg, der am 19. Spieltag mit dem 4:2 über die SpVgg Unterhaching Platz drei verteidigte. Für neue Spannung im Aufstiegsrennen sorgen neben Aue auch die Offenbacher Kickers. Die »Mannschaft der Stunde« kletterte mit dem 2:1 gegen den TSV 1860 München und dem sechsten Sieg in Serie auf Rang sechs hinter den 1. FC Kaiserslautern, der im Topspiel heute (20.15 Uhr) Spitzenreiter Karlsruher SC empfängt.
Sechs Tage nach der ersten Saisonniederlage (0:1 gegen Freiburg) gab es für Rostock auch im Erzgebirge nichts zu holen. Andrzej Juskowiak (29.), Uwe Ehlers (78.) und Tomas Klinka (82.) machten Aues vierten Heimsieg in Serie perfekt. Eine höhere Rostocker Niederlage verhinderte Torhüter Matthias Schober, der auch einen Foulelfmeter von Thomas Geißler (77.) parierte.
Der angesäuerte Frank Pagelsdorf machte Schiedsrichter Markus Schmidt nach der bitteren Pleite zum Sündenbock. »Das war die entscheidende Situation. Hätte er den Treffer anerkannt, wäre es anders gelaufen«, schimpfte der Hansa-Trainer auf den Stuttgarter Referee, der einen Treffer von Enrico Kern (59.) wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt hatte. »Im Moment läuft alles gegen uns«, klagte Schober. Glücklich waren die Auer, doch Torschütze Uwe Ehlers warnte: »Wir reden nicht vom Aufstieg, denn die Saison ist noch lang. Erst wollen wir die 40 Punkte im Sack haben, damit wir nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen.«
Im torreichsten Spiel machte der seit zwölf Partien ungeschlagene MSV Duisburg gegen Unterhaching zwei Mal einen Rückstand wett und verhinderte dank der späten Tore von Youssef Mokhtari und Klemen Lavric die erste Heimniederlage.
Der 1. FC Köln hat den von Christoph Daum geforderten Charaktertest bestanden. Mit dem ersten Sieg im fünften Spiel unter der Regie des Startrainers startete der Ex-Bundesligist mit Verspätung die Aufholjagd. »Ich habe Dinge gesehen, wo man sagen kann: Der 1. FC Köln lebt«, sagte Daum nach dem 3:1 am Freitag in Burghausen, »die Mannschaft hat auch unter Druck zielgerechten Fußball gezeigt, aber wir müssen noch geschlossener auftreten.«

Artikel vom 29.01.2007