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Typisierungsaktion mobilisiert 2600 Menschen

Ansturm in Steinhausen - Großes Lob für die Inititativgruppe »Hilfe für Mathias und andere«

Von Jürgen Spies (Text und Foto)
Steinhausen (WV). Auf überragend gute Resonanz stieß am Samstag in der Grundschule Steinhausen die Typisierungsaktion für die DKMS/Deutsche Knochenmarkspendedatei: 1 924 Menschen kamen und ließen sich als mögliche Stammzellenspender registrieren. Damit ging auch ein großer Wunsch der Initiativgruppe »Hilfe für Mathias und andere« in Erfüllung.

Zur Erinnerung: Der 29-jährige Mathias Siedhoff aus Steinhausen war an Leukämie erkrankt. Um für Mathias und andere Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind, geeignete Spender gesunder Stammzellen zur lebensrettenden Transplantation zu finden, wurde die Typisierungsaktion in Steinhaussen ins Leben gerufen.
Mathias verlor den Kampf gegen die heimtückische Krankheit - er verstarb am 16. Januar (das WV berichtete). Sein sehnlichster Wunsch war es bis zuletzt, dass die geplante Aktion dennoch stattfindet: Es war ihm wichtig, allen anderen Leukämie-Patienten Hoffnung zu geben, dass eventuell bei der Typisierungsaktion in Steinhausen ein potentieller Lebensretter gefunden wird.
Der Tod des allseits beliebten Steinhäusers, zu dessen Hobbys viele Jahre das Musizieren im Musikverein Steinhausen zählte, berührte viele Menschen in der Region. Sie kamen, ganz im Sinne des Wunsches von Mathias, am Samstag, um sich in den Dienst der guten Tat zu stellen.
Arbeitskollegen, Verwandte, Freunde, Bekannte, Musikerkollegen, hilfsbereite Menschen aus Vereinen, Verbänden, Firmen, Behörden, aus Steinhausen, dem Bürener Land, aus benachbarten Regionen - ob beispielsweise aus Geseke oder Salzkotten - sie alle kamen. Trotz des großen Ansturms hatten die Organisatoren den Ablauf sehr gut im Griff. 57 medizinisch geschulte Kräfte nahmen den Spendenwilligen einige Milliliter Blut ab, 97 Schreibkräfte regelten das Ausfüllen der Registrierungsformulare. Die Feuerwehr kümmerte sich draußen um den Park-Such-Verkehr, weitere ungenannte Helfer übernahmen ungezählte Handgriffe, Firmen aus Steinhausen, Büren und Geseke stifteten Brötchen und Brot, Aufschnitt/Wurst sowie Getränke.
Aktionsbetreuerin Ingrid Seipolt, Leiterin des DKMS-Büros Westfalen, lobte die Aktion in Steinhausen ausdrücklich: »Hier wurde exzellente Arbeit geleistet«. Dass nicht nur 1925 gut informierte Spendenwillige kamen, sondern dass darüber hinaus allein am Samstag noch Spendengelder in Höhe von 11 923 Euro eingingen, fand sie absolut bemerkenswert.
Zählt man die vorher schon eingegangenen Spenden, die der Initiativkreis gesammelt hat, hinzu, stehen etwa 67 000 Euro zu Buche! Mehr als 600 Spendenwillige hatte sich andernorts, etwa in Geseke, in der Kreisverwaltung (wo Mathias beschäftigt war) und bei E.ON registrieren lassen, so dass die Zahl der möglichen Spender auf insgesamt etwa 2 600 wuchs.
Infos zur Stammzelltransplantation gibt es im Internet.
www.dkms.de

Artikel vom 29.01.2007