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Englisch-Unterricht ist Spitze

Realschule Rahden freut sich über Ergebnis der Lernstandserhebung

Von Michael Nichau
Rahden (WB). Für herausragende Ergebnisse bei den Lernstandserhebungen wurde die Freiherr-vom-Stein-Realschule ausgezeichnet. Der Jahrgang der letztjährigen »Neuner«-Klassen hat im Fach Englisch extrem gut abgeschnitten.

Die Rahdener Realschule zählt damit zu den zwei Prozent der erfolgreichsten Realschulen in NRW, heißt es in einem Schreiben der Schulministerin Barbara Sommer an die Schulleiterin Ursula Radecker. Mitgeschickt wurde auch eine Urkunde, die die Leistung der Pädagogen unterstreicht.
»Ähnlich gut abgeschnitten hat nur das Mindener Bessel-Gymnasium als weitere Schule aus dem Kreis und eine bilinguale (zweisprachige) Schule in Herford«, erklärte Radecker nicht ohne Stolz.
Auch die eigene Schule beteilige sich an dem bilingualen Projekt. Dabei werden die drei Schulfächer Erdkunde, Politik und Geschichte in englischer Sprache unterrichtet. Diese besondere Form des Unterrichtes mache sich aber auch im Unterricht der Regelklasse bemerkbar, erklärte die Schulleiterin. »Die bilinguale Klasse hat den Jahrgang zwar leistungsmäßig herausgehoben, aber auch, wenn wir diese Klasse herausrechnen, stehen unsere Regelklassen im Vergleich wesentlich besser da, als die anderer Schulen gleichen Typs.«
Während die bilinguale Rahdener Klasse beim Hörverstehen und Schreiben jeweils 100 Prozentpunkte erreichte, waren es bei den »normalen« Klassen immerhin 82 Prozent beim Hörverstehen und 53 Prozent beim Schreiben (vergleichbare Schulen erreichten hier nur 35 Prozentpunkte).
»Das spricht für die Qualität unseres Englischunterrichts«, ist sich Radecker sicher. Seit sich die Realschule entschlossen habe, an dem bilingualen Schulversuch teilzunehmen - also seit 1992 - hätten alle Kollegen Fortbildungen besucht.
»Es gibt außerdem eine gute Zusammenarbeit und Abstimmung innerhalb des Faches Englisch«, bestätigte Lehrer Wolfgang Windt. Er habe seine Klasse von Ursula Windhorst übernommen, die im vergangenen Jahr in den Ruhestand ging.
Schüler in mehreren Fächern in Englisch zu unterrichten, scheint also ein Erfolgsrezept zu sein. »Es soll jetzt auch anderen Schulen freigestellt werden, einzelne andere Fächer in der Fremdsprache zu unterrichten. Warum nicht zum Beispiel im Musikunterricht auch mal Englisch sprechen? Warum nicht Regeln von typisch englischen Sportarten auch in deren Muttersprache vermitteln?«, regt Redecker an. Lehrerin Sylke Bergtold erklärte, sie habe probeweise eine Geometrie-Stunde auf Englisch gehalten. »Dieser Test hat schon sehr gut geklappt. Ich kann mir vorstellen, dass Unterricht so in anderen Fächern auch möglich ist.«
»So wollen wir auch über die ÝBiliÜ-Klassen hinaus an die Regelklassen vermitteln, wie wichtig eine Fremdsprache in Europa und der globalisierten Welt ist«, meinte Radecker und freute sich über die Auszeichnung des heutigen zehnten Jahrganges. »Das ist eine Bestätigung für unseren guten Unterricht.«

Artikel vom 29.01.2007