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»Der letzte Zug« - Reise in den Tod

Filmmatinee am Sonntag soll an die Opfer der Nazi-Diktatur erinnern

Detmold/Kreis Lippe (SZ). Im Rahmen der Veranstaltungen zum »Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus« zeigt die Detmolder »Filmwelt« an diesem Sonntag in einer Filmmatinee von 11.30 Uhr an den Film »Der letzte Zug«.

Das im November 2006 in den Kinos angelaufene Drama spielt im Kriegsjahr 1943. Die Nazis wollen Berlin endgültig »judenfrei« machen. Mehr als 70 000 Juden wurden schon aus der Hauptstadt deportiert. Im April rollt vom Gleis 17, im Bahnhof Grunewald, ein Zug mit 688 Juden - zusammengepfercht in Viehwaggons - Richtung Auschwitz. Ob jung oder alt, Akademiker, Künstler oder Boxer, das spielt hier keine Rolle mehr. Die Reise in den Tod dauert sechs Tage. Ein Kampf gegen unerträgliche Hitze, Durst und Hunger beginnt. In ihrer großen Verzweiflung versuchen einige aus der rollenden Gefängnishölle auszubrechen, darunter auch das Ehepaar Henry und Lea Neumann (Gedeon Burkhard und Lale Yavas) und die junge Ruth Zilberman (Sibel Kekilli). Doch die Zeit drängt - und Auschwitz rückt immer näher.
Das Filmemacher-Paar Josephs Vilsmaier und Dana Vavrova habe sich an ein schwieriges Thema gewagt, die Kritiken seien unterschiedlich, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Detmold. Die Bilder seien eigentlich schon bekannt, der Film sei nichts Neues. Seine Regisseure würden gegen das Vergessen ankämpfen und vor allem jüngeren Zuschauern zeigen wollen, was mit jüdischen Menschen in unserem Land passiert sei. In gewisser Weise unterscheide sich der Film nur wenig von anderen Filmen zu ähnlichen Themen und doch habe er seine Berechtigung und rege zum Nachdenken an. Sechs Tage im Viehwaggon nach Auschwitz - ein Drama, das zur exemplarischen Erinnerung an den Holocoust komprimiert werde.
Informationen zur zentralen Gedenkfeier und das komplette Programm rund um den Gedenktag finden sich im Internet.
www.stadtdetmold.de

Artikel vom 27.01.2007