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KINO-ECKE


In den heimischen Kinos sind seit Donnerstag zwei neue Filme im Einsatz: »One Way« mit Till Schweiger und »Blood Diamant« mit Leonardi di Caprio.
Mit dem Gerichtsdrama »One Way« versucht sich Till Schweiger als Produzent und als Hauptdarsteller dem Thema Vergewaltigung zu nähern. Till Schweiger mimt den überheblichen New Yorker Marketingstrategen und Frauenhelden Eddie, der kurz vor dem Höhepunkt seines Lebens steht: Er wird die Tochter seines Chefs heiraten und wird damit zweiter Chef in dessen renommierter Agentur. Doch kurz vor der Hochzeit überschlagen sich die Ereignisse: Eddies Schwager Anthony vergewaltigt eine Mitarbeiterin. Anthony wird verhaftet, verschafft sich aber durch Eddie Entlastung, indem er ihn mit kompromittierenden Fotos seines Seitensprungs erpresst. Als es dann einen Todesfall gibt, überschlagen sich die Ereignisse. Diese spannende Mischung aus Thriller und Gerichtsdrama ist bis in die kleinsten Nebenrollen prominent besetzt.
»Blood Diamond« ist ein Film, der schon in Amerika für Furore sorgte. Es handelt sich um ein episches Actionabenteuer mit sozialpolitisch engagiertem Einschlag. Leonardo di Caprio spielt einen Söldner, der in den Bürgerkriegsunruhen in Sierra Leone zwischen Gut und Böse entscheiden muss. Er verkörpert eine kontroverse und komplexe Figur, die in martialische Umstände verwickelt wird und dadurch eine neue Lebensrichtung einschlagen muss. »Blood Diamond« ist ein emotionsgeladener Konfliktfilm zwischen Passion und Pathos und wartet mit virtuos inszenierten Actionsequenzen auf. Während di Caprio als Archer mehr auf seinen Vorteil bedacht ist, verkörpert sein Gegenspieler Hounsou ergreifend den einfachen Mann, der alles für die Rettung seiner Familie tut. Die Filmemacher hoffen, das Mainstream-Publikum wachzurütteln und es blendend zu unterhalten. Letzteres ist gelungen.
Als dritter Film ist »Arthur und die Minimoys« neu. Der französische Kultregisseur Luc Besson stellt hier einen ganz außergewöhnlichen Film vor. Er verbindet Fantasy-Saga, Realität und Animationswelten, Action und Science Fiction, Kunst und Kinderfilm. Der Film erzählt von einem kleinen Jungen, der das Anwesen seiner Großmutter vor geldgierigen Immobilienhaien retten will. Dazu muß der pfiffige Junge den versteckten Schatz seines Großvaters finden. Auf zwei Millimeter geschrumpft, muss er zu den Minimoys hinabsteigen. Dass alles gut ausgeht, ist ja schon selbstverständlich. Es wurde an nichts gespart in diesem Film, dessen Produktion drei Jahre gedauert hat. 700 Personen waren an dem 65 Millionen Euro teuren Animationsfilm beteiligt. Die deutschen Synchronstimmen sind Nena und Bill Kaulitz, der Leadsänger von »Tokio Hotel«. Alles ist teuer in diesem Film, was man ihm aber nicht ansieht. Dieser liebevolle Film wird Kult (in Warburg und Borgentreich zu sehen).
Aus der Vorwoche ist noch »Das Streben nach Glück« im Programm. Der Film erzählt die wahre Geschichte des Millionärs Chris Gardner. Der wird in diesem zartbitteren Drama von Will Smith verkörpert: ein Glücksgriff des Regisseurs. Auch James Bond (»Casino Royale«) läuft weiter.
Die Kinderfilme »Schweinchen Wilbur« und »Happy Feet« sind auch an diesem Wochenende noch einmal zu sehen. Die Anfangszeiten und Spielstätten stehen unter »Was Wann Wo« auf Lokalseite 2.

Artikel vom 27.01.2007