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Gute Vorsätze: Eigenlob
fördert den Erfolg

WESTFALEN-BLATT-Umfrage nach dem Jahreswechsel

Von Mechthild Weskamp
Brakel/Bad Driburg (WB). Böse Geister werden auf Silvester angeblich mit einem lauten Feuerwerk vertrieben. Schlechte Angewohnheiten versuchen viele Menschen dagegen mit guten Vorsätzen der Vergangenheit angehören zu lassen, wobei sich manche als sehr hartnäckig herausstellen. Was kann man tun, damit es langfristig nicht nur bei Vorsätzen bleibt? Was haben sich Menschen zum Jahreswechsel vorgenommen? Das WESTFALEN-BLATT fragte nach:

»Zuerst einmal sollte man bedenken, dass man nicht nur aus schlechten Gewohnheiten besteht. Die guten Eigenschaften müssen mehr ins Licht gerückt werden. Wir sollten den Blick von der einen Seite der Waage, auf der sich unsere Ängste und Sorgen befinden auf die andere Hälfte, wo die Freude und Erfolge ihren Platz haben, richten«, empfiehlt Gregor Blömer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie des Caritas Beratungszentrums Brakel. Grundsätzlich solle man nur aus eigenem Willen gute Vorsätze treffen und in Angriff nehmen: »Daher sollte jeder überlegen, ob Vorsätze der eigene Wunsch sind etwas zu verändern oder ob man doch eher fremdmotiviert wurde.«
Der Fachmann warnt davor, den guten Willen schon durch frühe Fehler zum Scheitern zu verurteilen, denn: Auch beim Formulieren eines Vorsatzes könne man viel falsch machen. »Der Vorsatz sollte so konkret wie möglich gefasst werden. Also benutzt man keine Ýmehr- oder weniger-AusdrückeÜ, sondern überlegt, an welchem Wochentag genau man zum Beispiel Sport treiben möchte«, rät Gregor Blömer.
Er hat einige »Tricks« parat, die gute Vorsätze langlebiger werden lassen: Die Umwelt zu informieren lohne sich zum Beispiel bei jedem Vorsatz. »Wir werden ernsthafter an unsere schlechten Gewohnheiten herangehen und auch Unterstützung von unseren Mitmenschen erfahren«, weiß der Psychiater.
Bei der Umsetzung der Vorsätze solle man sich nicht zu viel vornehmen, sondern sich lieber Teilziele setzen. »Um seinen Wunsch erfolgreich umzusetzen, ist es wichtig, im Hier und Jetzt zu leben. Man sollte nicht zu weit in die Vergangenheit oder in die Zukunft schauen, sondern jeden Morgen weiter auf das Ziel zuarbeiten«, meint Blömer: »Vor allen Dingen darf man nicht vergessen sich selbst zu belohnen. Eigenlob stinkt nicht, sondern fördert den Erfolg.« Jedoch solle man bei der Anzahl der Vorsätze auch nicht übertreiben. »In einem Vierteljahr eine große Veränderung -Ê mehr kann ein Mensch kaum schaffen«, weiß Gregor Blömer und rät aus diesem Grund: »Wenn man glaubt, bei wichtigen Dingen nicht durchhalten zu können, sollte man sich fachliche Hilfe suchen.« Als Beispiel nennt er etwa die Nikotinabhängigkeit. Hier biete das Beratungszentrum zum Beispiel Entwöhnungskurse an.
Das WESTFALEN-BLATT hat sich im heimischen Raum umgehört und nach guten Vorsätzen zum derzeit noch jungen neuen Jahr 2007 gefragt:
Catharina Rehrmann (26) aus Warburg-Ossendorf, Bankkauffrau: »Für das Jahr 2007 habe ich mir vorgenommen mehr Sport zu treiben. Bis jetzt ist es leider ein Vorsatz geblieben, aber heute Abend werde ich anfangen mich fit zu halten.«
Gabriele Frewer (55) aus Hembsen: »Ich habe beschlossen: Ich bleibe so, wie ich bin! Da man das Vorgenommene meistens doch sowieso nicht einhält, habe ich keine Vorsätze gefasst.«
Günter Gogrefe (75), Rentner aus Brakel: »Im Urlaub in Österreich habe ich einige Wanderungen unternommen und somit etwas für meine Gesundheit getan. Mein Vorsatz wurde also schon dieses Jahr in Angriff genommen.«
Monika Becker (7), Schülerin aus Brakel: »Dieses Jahr möchte ich mich mehr in der Schule anstrengen. Allerdings habe ich in den letzten zwei Wochen noch nicht verstärkt für den Unterricht geübt.«
Maria Weskamp (51), Bankkauffrau aus Höxter: »Den Vorsatz gelassener und ruhiger zu werden habe ich für das Jahr 2007 gefasst. Aus diesem Grund habe ich mich auch für einen Yoga-Kursus an der Volkshochschule angemeldet. Das beruhigt nämlich nicht nur den Geist, sondern zusätzlich auch das Gewissen.«
Christin Müller (18) aus Holzminden: »Meine Mutter sagt immer: ÝLerne Ordnung, liebe sie. Sie erspart dir Zeit und Müh!Ü Diesen Spruch versuche ich dieses Jahr umzusetzen und ordentlicher zu werden.«

Artikel vom 26.01.2007