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Dachdecker warnen
vor dubiosen Firmen

Orkanschäden: Reparatur bis Frühjahr - Wälder meiden

Herford (bex). Die Not vieler Menschen ruft dubiose Profiteure auf den Plan: Die Kreishandwerkerschaft und die Dachdecker-Innung warnen vor Betrieben, »die zu überhöhten Preisen und ohne genaue Kostenaufstellung Orkanschäden beseitigen«.

Klaus Mader, Innungsobermeister der Dachdecker, und Gerhard Rolf, Innungsgeschäftsführer, sind mehrere Fälle bekannt, bei denen Firmen es besonders auf ältere Menschen abgesehen haben. »Die Mitarbeiter ziehen über Land und fragen an der Haustür. Das sind Firmen, die nicht als Dachdeckerbetrieb zugelassen sind. Sie verlangen überhöhte Preise und stets eine Bezahlung in bar. Und niemand weiß, ob die Arbeiten fachgerecht ausgeführt worden sind«, sagt Rolf.
»Auch wenn es aufgrund der vielen Schäden etwas länger dauert, wir bitten alle Kunden um etwas Geduld«, sagt Mader. Er und seine Kollegen - der Innung gehören 50 Betriebe mit mehr als 300 Beschäftigten an - sind seit dem Orkan »Kyrill« pausenlos unterwegs, haben sogar Samstag und Sonntag gearbeitet. Die Arbeiten werden noch bis ins Frühjahr dauern.
Beim Betreten der Wälder ist immer noch Vorsicht geboten. Laut Herwart Siebert vom Forstamt bestehe weiterhin die Gefahr, von herabstürzenden Ästen getroffen zu werden. »Auf gar keinen Fall sollten Spaziergänger die Wege verlassen«, warnt auch ein Sprecher der Stadt. Die Aufräumarbeiten im Stadtwald werden noch Wochen in Anspruch nehmen. »Für die Arbeit steht nicht genügend Personal zur Verfügung«, meint Siebert. In Herford sind zwar keine Gebiete gesperrt. Wer sich aber im Wald aufhält, tue dies auf eigene Gefahr. In Bielefeld verfährt das Forstamt restriktiver. Jeder, der im Wald erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 75 Euro rechnen. »Wer glaubt, billiges Kaminholz aus dem Wald holen zu können, begeht übrigens Diebstahl.« Darauf weist Kreissprecher Klaus Wöhler hin. Die Arbeitsbereiche der Forstarbeiter seien zu meiden.

Artikel vom 27.01.2007