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Suche nach der Weltformel

»Jugend forscht«: Elisabeth Stadler geht für das FGH an den Start

Von Nicole Ortgiese
und Julian Vogel
Herford (HK). In der Mathematik taucht sie auf, in der Astronomie, in der Biologie und in der Kunst - die geheimnisvolle Zahl 1,618. Elisabeth Stadler ist bei ihren Nachforschungen in eine Welt voller Rätsel und Wunder vorgedrungen.

Die 13-Jährige, die das Friedrichs-Gymnasium besucht, nimmt am Wettbewerb »Jugend forscht« teil. Ihr Thema: »Der Goldene Schnitt«.
Wem dieser Begriff jetzt bekannt vorkommt, der dürfte mit Sicherheit den Dan Brown-Roman »Sakrileg« (im Kino als »Da Vinci Code«) gelesen haben. Der amerikanische Erfolgsautor greift in einem Kapitel die so genannten Fibonacci-Zahlen auf - eine Ziffernfolge, die auf den mysteriösen Wert 1,618 hinweist. Elisabeth Stadler erklärt: »Der Goldene Schnitt ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen.« Streckenverhältnisse im Goldenen Schnitt werden in der Kunst und Architektur oft als ideale Proportion und als Inbegriff von Ästhetik und Harmonie angesehen.
Schon die alten Griechen kannten diese fast magische Bedeutung. Selbst in der Musik und Literatur soll die Zahl 1,618 eine Rolle spielen. Darüber hinaus tritt dieses Zahlen-Verhältnis auch in der Natur in Erscheinung.
Die Achtklässlerin war so fasziniert von Dan Browns Schilderungen, dass sie der Sache auf den Grund ging. Drei Monate lang suchte sie im Internet, in Büchern und selbst in ihrer Umgebung nach dem Verhältnis 1:1,618. Die vielfältigen Ergebnisse ihrer Nachforschungen wird Elisabeth am 17. Februar in der Sparkasse präsentieren.
In der Blüte der Sonnenblume, in Schneckenhäusern, aber auch in der Anatomie des Menschen und sogar in den Umlaufbahnen der Planeten entdeckte die junge Forscherin den Goldenen Schnitt. »Dahinter könnte sich die Formel des Universums verbergen«, erklärt sie begeistert. Auch Betreuungslehrer Ulrich Stille verschlägt es fast die Sprache, wenn die selbstbewusste Gymnasiastin die komplizierten mathematischen Zusammenhänge erläutert. Der Biolehrer unterstützt die einzige Teilnehmerin des Friedrichs-Gymnasiums an dem Regionalwettbewerb. Noch drei Wochen hat Elisabeth Stadler Zeit, um sich auf die Präsentation vorzubereiten. Neben einem Plakat, auf dem sie die wichtigsten Informationen zusammenstellt, zeigt sie an einem selbst gebauten Modell der Erde die markanten Proportionen. Zudem berichtet sie über die verschiedenen Anwendungen des Goldenen Schnittes in der Kunst, insbesondere bei Leonardo Da Vincis »Proportionsstudie nach Vitruv« und dem berühmten Gemälde »Das letzte Abendmahl«. Bei den Nachforschungen hat die Schülerin viel gelernt.
»Diese Arbeit war eine große Bereicherung für mich.« Auch in Zukunft wird sie sich mit dem Thema befassen, denn immer noch sind viele Fragen über die »Formel des Universums« ungeklärt.

Artikel vom 27.01.2007