31.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Festliche Musik für Kursachsen und Halle

44. Bachtage eröffnen am Freitag mit Chorkonzert I - Junge Künstler mit guter Reputation

Halle (WB). Ein groß angelegtes Chorkonzert mit Werken von Johann Sebastian Bach eröffnet am Freitag, 2. Februar, um 20 Uhr in der St. Johanniskirche die 44. Haller Bach-Tage. In zehn Konzerten präsentiert Kirchenmusikdirektor Martin Rieker eine erlesene und wohl durchdachte Auswahl an klassischen Konzerten rund um das Thema »Wasser - Quelle des Lebens; Elixier der Sehnsucht«.

Im Eröffnungskonzert singt das Chorensemble der Johanniskantorei Halle zwei Bach-Kantaten und eine Bach-Motette, begleitet auf historischen Instrumenten vom Ensemble aperto. Die weltliche Kantate »Schleicht, spielende Wellen« BWV 206 wurde von Bach in den 1730er Jahren seiner Leipziger Zeit als Festmusik für Kursachsen komponiert und aufgeführt. Als musikalisches Drama angelegt treten in der simplen Handlung vier Flüsse als personifizierte Vertreter ihrer Länder auf, die um die Gunst des Königs buhlen. Und obgleich der unbekannte Autor der Geschichte damit eine zwar originelle, jedoch im Ablauf wenig atemberaubende Handlung schuf, verstand es Bach auf vorzügliche Weise, ein Werk reich an musikalischen Kostbarkeiten zu schaffen.
Zu Bachs Aufgaben als Kirchenmusiker gehörte es auch, den Gottesdienst zur Einsetzung des neu gewählten Rates mit einer Komposition auszustatten. In diesem Zusammenhang ist die Kantate »Lobe den Herrn, meine Seele« BWV 69 entstanden. Wie in anderen »Ratswechsel-Kantaten« steht auch bei diesem Werk das Lob Gottes, der die Geschicke des Rates mit weiser Hand geleitet hat, im Vordergrund. Als Text für den Schlusschoral dient hier die dritte Strophe des Lutherlieds »Es woll uns Gott gnädig sein«.
Als drittes Werk ist die Bach-Motette »Jesu, meine Freude« BWV 227 zu hören. Die Besonderheit einer Motette ist ihr kompositorischer Aufbau. Seinem Wesen nach ist das Chorstück eine besonders ausgeschmückte Fuge über einen biblischen Spruch. Der Anlass für die Motette »Jesu, meine Freude« ist zwar nicht überliefert, vermutlich handelt es sich um eine Begräbnis- oder Gedächtnisfeier.
Für den solistischen Part setzt Martin Rieker auf junge Nachwuchstalente mit ausgezeichneten Reputationen. Nicole Tamburro (Sopran) studierte Gesang und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik in Mainz bei Prof. Dr. Julia Bauer. 2002 war sie 1. Preisträgerin des Bayreuth-Wettbewerbes. Friederike Stahmer (Alt) erhielt in jungen Jahren eine profunde musikalische und sängerische Ausbildung durch Prof. Gudrun Schröfel im Mädchenchor Hannover. Seit ihrem Lehramtsstudium lebt sie in Berlin, wo sie als Solo-Sängerin tätig ist, unter anderem in der Philharmonie Berlin.
Knut Schoch (Tenor) studierte bei Wilfried Jochens in Hamburg und rundete seine Ausbildung zum Interpreten barocker und klassischer Oper durch diverse Meisterkurse ab. Raimonds Spogis (Bariton) erlangte sein Gesangs-Diplom in Hamburg und das Opern-Diplom in Karlsruhe.
Karten in den Preiskategorien 16 Euro/12 Euro/8 Euro sowie 7 und 5 Euro (ermäßigt) gibt es an der Abendkasse.

Artikel vom 31.01.2007