Gespräche an Imbiss-Ständen gewähren häufig auch Einblicke in Volkes Seele. In einer »Pommesbude« im Bürener Land wurde die jüngste Schützenversammlung zum Thema Nummer eins. Ein Bratwurstesser »Anfang 40« zog mächtig über die Vorstandswahlen her. Der Hauptmann trage zwar gerne Uniform, schwänze aber jeden Arbeitseinsatz. Der Zugführer sei auch nur ein Möchtegern. Und der neue Fähnrich ist nur im Vorstand, weil seine Frau es so wolle. Den Feldwebel könne man auch getrost vergessen. Nein, der halbe Vorstand tauge nichts, biss der hungrigen Schütze an seiner zweiten Wurst. Die übrigen Gäste lauschten fasziniert. Die Bedienung hakte nach: »Und Du: Hast Du auch einen Posten bekommen?«. Die Antwort vom Vorstand-Kritiker kam wie aus der Pistole geschossen: »Ich? Nein, ich doch nicht. Ich bin doch nicht bekloppt«. Tja, das ist unser Problem: Hoch lebe das Ehrenamt. An der Pommesbude ist doch alles so einfach, nicht wahr? Karl Pickhardt
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