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Der General nimmt Abschied

Schützen sagen Dank: Nach 50 Offiziersjahren gibt Josef Rox Amt ab

Von Herbert Sobireg
Würgassen (WB). Exakt 50 Jahre gehörte Josef Rox dem Offizierscorps der Schützenbruderschaft St. Michael Würgassen an, so lange, wie kein Offizier zuvor. In der Jahreshauptversammlung trat er nun im Alter von fast 78 Jahren von diesem höchsten Repräsentantenamt zurück.

In Würdigung seiner Verdienste um das Schützenwesen erklärte die Versammlung Josef Rox, der zuletzt auch dienstältester Offizier der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, Bezirk Höxter, war, zum Ehren-General (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Ins Offizierscorps wurde der am 10. Juni 1929 geborene Josef Rox (Mitglied der Schützenbruderschaft in Würgassen seit deren Neugründung im Jahre 1950), bereits 1957 gewählt. Damals als Zugführer der zweiten Kompanie. General war 1957 Josef Krull (im Felde), als Oberst lenkte Bäckermeister Heinrich Kayser die Geschicke der Schützen, und als Major fungierte Josef Kleinschmidt (Knick). Schon ein Jahr später organisierte Josef Rox das erste von insgesamt 14 Schützenfesten während seiner Offizierslaufbahn mit. Als Königspaar »regierten« 1958 Heinrich Kleinschmidt und Maria Richers.
Bis 1969 war Kaufmann Josef Rox Zugführer, dann stieg er zum Major und stellvertretenden Vorsitzenden der Bruderschaft auf. Dieses Amt hatte er inne, bis er den aus Altersgründen aus dem Offizierscorps ausscheidenden damaligen General Fritz Daniel beerbte.
Im Gespräch mit dieser Zeitung erinnerte sich Josef Rox an die »guten alten Zeiten«. Gern denkt er an die maßgeblichen Offiziere während seiner Offizierslaufbahn zurück. So an die Generäle Josef Krull, Karl Haneke und seinen Vorgänger Fritz Daniel, weist auf die Besonderheiten der Schützenobersten Heinrich Kayser, Ferdinand Schlüter, Heinz Brökel und des amtierenden Oberst Siegfried Wille hin.
Gemeinsam mit diesen Amtsinhabern hat Josef Rox mitgeholfen, die Schützenbruderschaft St. Michael stetig voran zu bringen. So erinnert er sich auch an den Kauf und Umbau des Kleinkalibergewehr-Schießstandes (Steinbruch Willeke), den Bau und die Renovierung des Ehrenmals an der Kirche und die Renovierungen der historischen Schützenfahnen.
Und er denkt auch gern an die Zeiten zurück, als die Behlshaber der Würgasser Schützenbruderschaft bei Paraden und Umzügen hoch zu Ross die Festzüge begleiteten. »Nicht jeder    Offizier war   
auch immer gleichzeitig ein guter Reiter. Viele waren damals froh, dass die Pferde Mitte der 60er              Jahre größtenteils aus den Umzügen in Würgassen verbannt wurden.« Nicht vergessen kann       Josef Rox auch die vielen Exerzierstunden mit Schützen und Offizieren vor den örtlichen Schützenfesten. »Dann blühte insbesondere unser früherer General Fritz Daniel regelrecht auf. Denn der konnte wie kein anderer klare und korrekte Kommandos geben.«
Mit Hochachtung spricht Josef Rox auch von »seinen« Adjudanten, die ihn während seiner Laufbahn als Major und General stets begleitet haben: Heinz Schlösser sen., Heiner Lutter-Kayser, Fritz Poletti, Fritz Kayser (heute Major der Bruderschaft) und zuletzt Jürgen Kleinschmidt.
Gerade mit ihnen hat er immer regen Kontakt gehalten bei Teilnahmen an den Schützenfesten in Würgassen, Herstelle, Lauenförde und Bad Karlshafen sowie an allen anderen gesellschaftlichen und kirchlichen Anlässen, an denen die Schützenbruderschaft St. Michael Würgassen teilgenommen hat.
Mit vielen Auszeichnungen wurde Josef Rox für sein Wirken im Schützenwesen bei Schützenfesten ausgezeichnet: Das silberne Verdienstkreuz erhielt er bereits 1979, den hohen Bruderschaftsorden 1986, das Sebastianus Ehrenkreuz 1993 und das Schulterband mit Stern vom Historischen Deutschen Schützenbund im Jahre 1996. »Eine lange und für unsere Schützenbruderschaft sehr erfolgreiche Zeit endet mit dem Ausscheiden von Josef Rox aus diesem Amt. Er war nicht nur General und oberster Repräsentant unserer Bruderschaft, sondern für uns Offiziere auch immer ein väterlicher Freund«, würdigte Oberst Siegfried Wille in seiner Laudatio das Wirken des ältesten Würgasser Schützenoffiziers, der sich um seine Heimat verdient gemacht habe.

Artikel vom 30.01.2007