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Durch Musizieren und Malen besser werden

Projekt »Wort- und Klanggebilde« in Mennighüffen

Löhne-Mennighüffen (höf). Die Grundschule Mennighüffen-West ist eine von drei Schulen, die an dem Projekt »Wort- und Klanggebilde« des regionalen Bildungsbüros Herford teilnehmen. Ziel dieses Projektes ist es, die Kinder musisch und künstlerisch zu fördern, um besseres Lernen zu ermöglichen. Zu dem Thema »Ich und du« stellten die Kinder der Klassen 1 b und 2 b am Freitagmittag vor, was sie an neun Nachmittagen erarbeitet haben.

»Ich bin ich - und wer bist du?«, hieß es in der Grundschule Mennighüffen-West. Die Kinder hatten mit zwei Künstlern zusammen Bilder und Lieder erstellt. »Besonders wichtig war uns dabei die Sprachförderung, die Entwicklung einer Bildkompetenz und die musikalische Früherziehung«, erklärt Ursel Kruse vom regionalen Bildungsbüro. »Studien beweisen, dass Kinder, die ein gutes Rhythmusgefühl und ausgeprägte motorische Fähigkeiten besitzen, leichter lernen und besser in der Schule sind. Wir möchten mit diesem Projekt genau diese Fähigkeiten der Kinder verbessern, aber auch das soziale Miteinander fördern.«
Erste Fortschritte in diesem Bereich konnte Henning Niedergesäß, der für die musikalischen Projekte der Klassen verantwortlich war, deutlich erkennen. »Zu Beginn dieses Projektes gab es einige Kinder, die sehr schüchtern waren und nicht wirklich aus sich heraus kamen. Jetzt bei der Abschlussveranstaltung waren diese Kinder mutig und führten eigenständig etwas vor«, so der Herforder Musikpädagoge. Doch auch rhythmische Fortschritte konnten erzielt werden. »Es gab viele Kinder, die nicht richtig im Takt klatschen konnten. Nach diesen neuen Einheiten konnten es alle«, freut er sich über seine Erfolge.
Wie nun genau das Musizieren mit einem verbesserten Lernverhalten im Zusammenhang steht, erklärt Ursel Kruse: »Wenn die Kinder zum Beispiel einen bestimmten Takt klatschen müssen und dazu noch sprechen sollen, haben viele ihre Probleme damit.« Das liege daran, dass beide Gehirnhälften gleichzeitig arbeiten müssten. »Das trainiert ungemein das Denkpotenzial der Kinder.«
Und auch beim Zeichnen mussten die Kinder lernen, etwas anders wahrzunehmen. Jennifer Leißmann, Künstlerin aus Bielefeld, übernahm hierbei die Führung. »Die Kinder haben sich gegenseitig als Tiere geschminkt und mussten ihren Partner dann als Tier zeichnen. Sie mussten also ihr Gegenüber anders wahrnehmen, als er eigentlich ist und auch wiedergeben«, erklärt sie eine der zahlreichen Aufgaben. Mittwoch wird eine zweite Gruppe mit dem Projekt »Wort- und Klangbilder« an der Mennighüffener Grundschule starten.

Artikel vom 27.01.2007