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Die Erinnerung
wach halten

Gedenkstunde am Auschwitz-Tag

Von Jürgen Köster
Höxter (WB). »Wir sind aufgerufen, die Erinnerung wach zu halten und an die nächste Generation weiterzugeben.« Dies war laut Bürgermeister Hermann Hecker eine der Intentionen der Gedenkstunde zum Auschwitz-Tag.

Die Jacob-Pins-Gesellschaft hatte dazu in den Rohbau des Heistermann von Ziehlbergschen Adelshofes geladen. Schülerinnen der Klassen acht und zehn der Hauptschule am Bielenberg trugen Texte der jungen Jüdin Selma Meerbaum-Eisinger vor, Schülerinnen des König-Wilhelm-Gymnasium gestalteten den musikalischen Rahmen.
Es sei Absicht der Jacob-Pins-Gesellschaft gewesen, in die unwirtliche Umgebung einzuladen, erklärte Dr. Dieter Schuler: »Den Auschwitz-Tag, den Tag der Befreiung der letzten Überlebenden aus der Vernichtungsmaschinerie der Nazis in Auschwitz, in wohl temperiertem gemütlichen Ambiente zu verbringen, kann genauso ein unwohles Gefühl erzeugen wie die Kälte, die uns heute umgibt. Für diesen Tag gibt es keinen passenden Rahmen und keine passenden Worte.« Ob gemütlich oder ungemütlich, ob passend oder unpassend: An Auschwitz zu erinnern, an die Shoa, das unfassbare Völkermorden, werde der Jacob-Pins-Gesellschaft Verpflichtung sein. Deren Vorsitzender: »Wir sind gefordert, die Aktualität und die Notwendigkeit des Erinnerns aufzuzeigen. Dieser Tag darf sicherlich nicht zum abgenutzten Ritual verkommen.«
Es würden Generationen heranwachsen, deren Betroffenheit durch die zeitliche Distanz relativiert werde. »Daher wird es Aufgabe des Forums Jacob Pins sein, aufzuzeigen und begreifbar zu machen, dass mit Auschwitz ein epochaler Zivilisationsbruch stattgefunden hat«, stellte Dr. Schuler heraus.

Artikel vom 29.01.2007