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Der Winter kann kommen

Streuwagen und Salz stehen auf dem Bauhof seit November bereit

Von Julia Lüttmann
Spenge (SN). Während im Süden Deutschlands der erste Schnee für Chaos sorgt, warten die Spenger vergebens auf den Winter. Das bekommen auch die Mitarbeiter des Bauhofes zu spüren. Sie sind zwar in Alarmbereitschaft, einen Einsatz hatten sie bisher jedoch noch nicht.

»Hier liegt noch die erste Ladung Salz«, zeigt Dietmar Thon auf 20 Tonnen des Streugutes, die auf dem Bauhof im Industriezentrum lagern. Werden in einem herkömmlichen Winter durchschnittlich 110 Tonnen verbraucht, wird die Stadt in diesem Jahr mit erheblich weniger auskommen. Ein Kontrastprogramm zum Winter 2005/2006. »Im vergangenen Jahr haben wir etwa das Doppelte gebraucht«, erinnert sich Dietmar Thon. Der strenge Winter kostete die Stadt 17 000 Euro mehr als kalkuliert. »Beides ist extrem«, findet Thon. Doch obwohl der Winter noch auf sich warten lässt, sind die 15 Bauhofmitarbeiter aus dem Straßen- und dem Grünbereich vorbereitet. Bereits im November wurde der Unimog für den Winterdienst ausgerüstet, in kritischen Nächten - wenn die Temperatur auf Werte um den Gefrierpunkt sinkt - hält sich stets ein Mitarbeiter bereit. Üblicherweise sind in den Wintermonaten vier Bauhofmitarbeiter im Einsatz. Der Dienst beginnt um 5 Uhr, bei starkem Schnee auch schon um 4 Uhr.
Dann sorgen die Bauhofmitarbeiter jeweils zu zweit für Sicherheit auf den Straßen und Fußwegen. Die Schulhöfe sollen beispielsweise bis 6 Uhr morgens geräumt sein ebenso wie die Fußgängerzone an Markttagen. Durch den Dienst in den frühen Morgenstunden fallen bei den Mitarbeitern zahlreiche Überstunden an, die in den Sommermonaten abgeglitten werden.
Doch auch wenn es für Frühschichten einen Freizeitausgleich gibt, hat es Dietmar Thon genossen, dass er in diesem Winter noch nicht mit einem der drei Räumfahrzeuge ausrücken musste. Nur eines stört ihn und seine Kollegen: »Die ständige Alarmbereitschaft.« Immer zu warten, ob sie gebraucht werden, und dann doch nicht zu arbeiten - das nervt, findet er. »Dann ist mir Schnee lieber.«

Artikel vom 26.01.2007