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»Jagd ist kein Ausdruck
von der Liebe zur Natur«

Autor Karl-Heinz Loske übt Waidmann-Kritik


Von Manfred Stienecke
Salzkotten (WV). Mit einer umfangreichen Streitschrift zieht der Salzkottener Landschaftsarchitekt Dr. Karl-Heinz Loske gegen die Hobby-Jägerei zu Felde. »Jagd ist beileibe kein Ausdruck von Liebe zur Natur«, behauptet der Umweltfachmann, der selbst schon als 17-Jähriger die Jägerprüfung abgelegt, sich aber mittlerweile vom Handwerk des Waidmanns abgewandt hat. Mit der Jagd »leben sich destruktive, emotionale Strukturen und irrationale Leidenschaften aus«, so Loske. »Wer tötet was er liebt, ist seelisch krank.« Deshalb auch sei die Freizeitjagd »Symptom einer Krankheit und keine Therapie für die Natur.«
Nachzulesen sind die Thesen des studierten Biologen in seinem Buch »Von der Jagd und den Jägern - Bruder Tier und sein Recht zu leben« (MV-Verlag Münster, edition octopus, 324 Seiten, 16.80 Euro). Ausführlich beschäftigt er sich mit der Jagd in Deutschland, ihrer Geschichte und ihren Mythen. Den bekannten Bildern vom Jäger als Heger von Natur und Wildbeständen tritt er kritisch entgegen. Das biologische Gleichgewicht lasse sich auch ohne Kimme und Korn bewahren.
Sein naturreligiös begründetes Misstrauen gegen die Hubertusjünger fasst Noske in neun Thesen zusammen, die ein neues Miteinander zwischen Menschen und der Tierwelt ermöglichen könnten. So seien Tiere zu betrachten wie Geschwister. Die Jagd verursache demnach »familiäres Leid«.

Artikel vom 14.02.2007